Internationalität ist selbstverständlich in der Wissenschaft. Wenn Sie eine Zeit im Ausland planen, haben Sie dank vieler etablierter Hochschulkooperationen eine große Auswahl.
Foto: André Deco
Beim Studium einer Fremdsprache sind Studiensemester im Ausland meist unerlässlich. Auslandserfahrungen sind aber auch in anderen Studiengängen, z.B. im Bereich der Rechts-, Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissenschaften von großem Vorteil. Es gibt viele Studiengänge mit fest integrierten Auslandsaufenthalten. Hintergrund ist die internationale Verflechtung von Wirtschaft und Gesellschaft (Globalisierung).
Wenn Sie einen Auslandsaufenthalt in Ihrem Studium planen, sollten Sie sich zunächst mit den jeweiligen Voraussetzungen, den organisatorischen Rahmenbedingungen, aber auch mit Förderprogrammen und Fragen der Studienfinanzierung sowie der sozialen Absicherung auseinandersetzen.
Gute Gründe
Ob Auslandssemester, Praktikum, Sprach- und Fachkurs oder Recherchearbeit – in vielerlei Hinsicht können studienbezogene Auslandsaufenthalte Ihre fachlichen Qualifikationen verbessern. Zudem erweitert sich dadurch Ihr Erfahrungshorizont, was wiederum auch die persönliche Entwicklung fördert.
Hinweis: Vielleicht kommt für Sie auch ein Studiengang mit Doppelabschluss von einer deutschen und einer ausländischen Hochschule infrage?
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Beliebte Länder
Laut Statistischem Bundesamt waren 2021 rund 137.700 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben. Die drei beliebtesten Zielländer waren allerdings wenig exotisch: Österreich, die Niederlande und die Schweiz. Das liegt zum einen an der Nähe zu Deutschland, zum anderen sind in diesen Ländern die Zugangsvoraussetzungen für in Deutschland beliebte Studiengänge wie Medizin oder Psychologie in der Regel nicht ganz so hoch. Das Vereinigte Königreich, das bisher jahrelang auf Platz 3 lag, ist auf den vierten Platz gerutscht
Die Grafik zeigt beliebte Zielländer für studienbezogene Auslandsaufenthalte deutscher Studierender. Bei der Erhebung im Jahr 2021 waren Mehrfachnennungen möglich. Österreich 26 Prozent. Niederlande 18 Prozent. Schweiz 9 Prozent. Großbritannien 8 Prozent. USA 6 Prozent. Frankreich 3 Prozent. Türkei 3 Prozent. Ungarn 3 Prozent. Dänemark 2 Prozent. Portugal 2 Prozent. Schweden 2 Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt
Der richtige Zeitpunkt
Bei einem Bachelorstudium haben Sie nach dem ersten oder zweiten Studienjahr in der Regel genügend Hochschulerfahrung gesammelt, um die Vor- und Nachteile verschiedener Studienangebote und Hochschulen einschätzen zu können. Das ist ein guter Zeitpunkt, die Heimathochschule für ein oder zwei Semester zu verlassen. Bei einem Sprachwissenschaftlichen Studium bietet sich ein Auslandsaufenthalt ggf. bereits in den ersten Semestern an, damit Sie Ihre Sprachkenntnisse rasch erweitern und einen tiefen Einblick in die landesspezifischen sprachlichen und kulturellen Besonderheiten bekommen.
Auch zu einem späteren Zeitpunkt sind Studiensemester im Ausland sinnvoll, insbesondere, wenn Sie in größeren Studien- oder Examensarbeiten Themen behandeln, die Kontakte mit entsprechenden ausländischen Hochschulen nahelegen.
Die Aufnahme eines Auslandsstudiums gleich nach dem Abitur ist eventuell eine Möglichkeit, die Wartezeit auf einen Studienplatz in Deutschland sinnvoll zu überbrücken. Allerdings ist hier wichtig zu klären, inwieweit die an der ausländischen Hochschule erbrachten Studienleistungen anerkannt werden und ob das angestrebte Studienfach in Deutschland nicht auch in höheren Semestern zulassungsbeschränkt ist. Sonst wird ein Wechsel zurück an eine deutsche Hochschule nicht immer problemlos möglich sein.
Hinweis
Wichtig für den Erfolg eines akademischen Auslandsaufenthalts ist, dass Sie sich frühzeitig informieren und Ihren Aufenthalt gut planen.