Medizin studieren

Humanmedizin studieren

Aufnahme eines anatomischen Modelles eines Menschen, das zwischen zwei Personen steht.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Anderen Menschen helfen – das möchten viele, deren Berufswunsch „Ärztin oder Arzt werden“ ist. Jenen, die das anspruchsvolle Studium meistern, stehen viele Wege offen. Doch der Ausbildungsweg ist lang und herausfordernd. studienwahl.de hat die wichtigsten Informationen rund um das Medizinstudium zusammengetragen.

Kranken Menschen helfen, ein abwechslungsreicher Alltag und immer neue Herausforderungen: Das ist der Grund, warum der 19-jährige Leonard Arzt werden möchte. Noch während der Vorbereitungen auf sein Abitur, das er im vergangenen Sommer mit der Note 1,1 abschloss, informierte er sich daher über das zentrale Vergabeverfahren und lernte für den „Test für Medizinische Studiengänge“ (TMS). Mit Erfolg: Nun studiert er im ersten Semester an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin.

Dort belegt er einen sogenannten Modellstudiengang. Während an vielen Universitäten zuerst die naturwissenschaftliche Theorie im Fokus steht, bekommt Leonard einen anderen Zugang zu den Themen: „Bei uns werden von Anfang an Zusammenhänge gelehrt.“ So stand zum Beispiel bereits das System Bewegungsapparat im Mittelpunkt. „Dabei ging es um Muskeln und den Aufbau der beteiligten Zellen, wie der Körper sich bewegt und wie Muskeln und Knochen zusammenhängen.“ Weitere Schwerpunkte werden die Atmung und die Verdauung sein.

So wie der 19-Jährige hoffen viele Studienbewerber*innen auf einen Studienplatz in der Humanmedizin (weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren auf studienwahl.de). Ist diese Hürde geschafft, kann nach dem erfolgreichen Studium ein sehr vielfältiger Beruf folgen, wie Prof. Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, erklärt.

Beispiele aus der Praxis: Humanmedizin studieren

Nicht für alle etwas

Ein Porträt-Foto von Bernhard M.
Foto: UKM

„Die Medizin ist extrem facettenreich“, weiß er. Immerhin könne man beispielsweise in einer Klinik oder einer Praxis arbeiten, sich auf operative oder konservative Behandlungen konzentrieren oder sich mit den (typischen) Krankheitsbildern bei jüngeren oder älteren Patient*innen beschäftigten.“ „Das umfasst ein riesiges Spektrum.“ Deswegen könnte eigentlich jede*r Interessierte für sich das passende Tätigkeitsfeld finden.

„Trotzdem muss man natürlich auch sagen: Medizin ist nicht für jeden etwas“, betont Bernhard Marschall. Das liege weniger am Studium, sondern am Beruf selbst. „Es ist zwar einer der anspruchsvollsten Studiengänge, dennoch wird fast jeder, der einen Platz bekommt, wenn er oder sie die nötige Disziplin und das Engagement mitbringt, das Studium auch schaffen.“ Man müsse sich nur entsprechend auf das Studium einlassen. Dann ist die Abbruchquote verhältnismäßig gering. Es reiche allerdings nicht aus, eine super Abiturnote zu erzielen und gut lernen zu können. „Man darf das Studium nicht mit dem Beruf verwechseln.“ Denn dort seien die Anforderungen ganz andere. „Ob man in den Beruf passt, ist eine Frage der Persönlichkeit“, sagt Bernhard Marschall. Hier müsse man fähig und willens sein, ein starker und verlässlicher Partner für Menschen in besonderen Lebenslagen zu sein.

„Den Patientinnen und Patienten, die zu uns kommen, fehlt es an dem wichtigsten Gut überhaupt: der Gesundheit.“ Dementsprechend hätten sie neben Schmerzen oder anderen Symptomen vor allem auch Sorgen und Ängste. Ihnen helfen zu dürfen sei ein Privileg, aber auch Verpflichtung zur Gewissenhaftigkeit und Verantwortung.

Kommunikation und Empathie wichtig

„Als Ärztin oder Arzt muss man mit diesen Menschen umgehen können.“ Hierzu seien kommunikative Fertigkeiten, eine emotionale Kompetenz und Sensibilität erforderlich. Wie geht es meinem Gegenüber? Habe ich eine Antenne für so etwas – und kann ich selbst mit schwierigen oder belastenden Erlebnissen umgehen?

Darüber hinaus sollte einem klar sein, dass es viele unklare Situationen geben wird. „Nicht immer sind das Problem oder die Lösung klar. Da ist ein grundlegendes naturwissenschaftliches Verständnis, manchmal ein detektivischer Spürsinn gefordert.“ Im Beruf ist laut Bernhard Marschall außerdem Offenheit wichtig. „In der Medizin verändert sich viel sehr schnell, man muss sich ständig weiterbilden.“ (Weitere Informationen zu den Studieninhalten auf studienwahl.de)

Alternative Studiengänge

Wegen der Zulassungsbeschränkungen können trotzdem nicht alle, die sich für Humanmedizin interessieren und die genannten Kriterien erfüllen, auch einen Studienplatz ergattern. Für sie könnten einige akademischen Alternativen in Frage kommen. „Im Gesundheitsbereich existieren mittlerweile noch viel mehr Berufe, die man studieren kann“, berichtet der Experte.

Das sind zum Beispiel Bachelor- und Masterstudiengänge der Hebammenwissenschaft, der Gesundheitswissenschaften, der Biomedizin oder des Gesundheitsmanagements. „Man muss sich genau fragen: Was möchte ich machen?“ Immerhin sei der medizinische Bereich sehr vielfältig – und vielleicht gibt es dabei andere Facetten neben der Humanmedizin, die einen reizen.

Weitere Informationen

abi.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit zur beruflichen Orientierung für Abiturient*innen und Studierende.
abi.de >> Studienbereich "Medizin, Gesundheitswissenschaften, Psychologie, Sport"

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche können Sie recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
arbeitsagentur.de/studiensuche

hochschulstart.de

Marburger Bund

Bei dem Berufsverband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. gibt es zahlreiche Informationen zum Beruf. www.marburger-bund.de/

Bundesärztekammer

Auch die Bundesärztekammer informiert auf ihrer Webseite über Themen rund um die Medizin.
www.bundesaerztekammer.de/