Kurz vor Semesterbeginn hat Maria über das Nachrückverfahren doch noch eine Zulassung für ihr Traumstudium bekommen: Medizin an der Universität Dresden. Nun sucht sie verzweifelt eine Wohnung.
„Hier muss man zunächst sagen, dass es ein großer Unterschied ist, ob man so spät in Dresden eine Wohnung sucht – oder etwa in München“, erklärt Heike Müller vom Studentenwerk Dresden. Denn hier sei die Wohnsituation für Studierende relativ entspannt und auch im Oktober gibt es immer noch Restplätze in den Wohnheimen. Doch egal ob Dresden oder München – Heike Müller rät dazu, erstmal Kontakt mit dem Studierendenwerk vor Ort aufzunehmen und nach der aktuellen Situation zu fragen.
„Es kann natürlich gut sein, dass in den begehrten Wohnheimen direkt am Campus so kurz vor Semesterbeginn kein Platz mehr frei ist“, schränkt Heike Müller ein. „Dann sollte man sich bewusst machen, dass die erste Wohnung vielleicht nicht die perfekte Wohnung sein wird.“ Und so etwa beim Antrag auf einen Wohnheimplatz offen lassen, ob es nun ein Einzelapartment oder ein Zimmer in einer WG wird. „Wenn man dann merkt, dass die Wohnung doch nicht die richtige ist, dann wendet man sich mit dem Umzugswunsch an uns und wir schauen, wo etwas frei wird und wie lange die Wartezeit ist.“
Das gleiche gilt auch für den freien Wohnungsmarkt. „Wenn man kurzfristig sucht, muss man die Ansprüche herunterschrauben und eventuell auch etwas mehr bezahlen“, sagt Heike Müller. Sie empfiehlt dabei auch die gezielte Suche nach Zwischenmiete. „Wichtig ist ja zunächst, eine Bleibe in der Stadt zu haben. Vor Ort sucht es sich meistens leichter.“
Diese Erfahrung hat auch Cristina Gruber gemacht. Sie wohnte zunächst in einer Zweier-WG in einem Wohnheim direkt auf dem Campus. „Mit meiner Mitbewohnerin hat es einfach nicht so gut gepasst. Und ich habe gemerkt, dass ich doch mehr Abstand zwischen Uni und Wohnung brauche.“ Mittlerweile wohnt sie etwas außerhalb in einer Achter-WG und fühlt sich dort sehr wohl. Gefunden hat sie ihr Zimmer übrigens nicht über Onlineportale wie wg-gesucht.de oder immobilienscout24.de – sondern über Freunde. „Das ist eben der große Vorteil, wenn man bereits vor Ort ist – man kennt die Stadt und die Leute und kann sich so viel gezielter umschauen.“