Testverfahren

Die eigenen Fähigkeiten und Interessen ergründen

Nahaufnahme eines Bücherregalteils in einer Bibliothek. Im Regal stehen mehrere verschiedene Bücher, die der Kategorie
Foto: Ralph Hölzer | Bundesagentur für Arbeit

Lukas Hettmannsperger (24) hat sich für den Lehrerberuf entschieden. Um sein Studium an der Universität Heidelberg beginnen zu können, absolvierte er den in Baden-Württemberg verpflichtenden Selbsttest CCT-Career Counselling for Teachers.

Ein Porträt-Foto von Lukas H.
Foto: privat

Für den Test begab sich Lukas Hettmannsperger auf eine virtuelle Tour. Im Fokus stand dabei die Frage „Soll ich ein Lehramtsstudium beginnen?“. Dazu rief er die Homepage von Career Counselling for Teachers (CCT) auf und meldete sich mit einem anonymen Code an. „Mit dem Code kann man die Tour auch unterbrechen und später drei Jahre lang auf die Ergebnisse zugreifen.“

Eignung und Kompetenzen

Der Test gliedert sich in drei Teile, die dort Etappen genannt werden. Zunächst wird das Tätigkeitsprofil einer Lehrkraft vorgestellt. „Ich habe mich wie auf der Seite vorgeschlagen dort umgesehen. Allerdings haben mich die Inhalte kaum überrascht, weil ich mich zuvor bereits gut über diesen Beruf informiert hatte“, berichtet der Student. „Daher habe ich mich auf diesen Test auch gar nicht weiter vorbereitet.“ Also klickte er sich direkt zur nächsten Etappe durch. Hier erwarteten ihn mehrere Fragebögen zur Selbsteinschätzung. „Dabei ging es um die Bereiche Motivation, Fähigkeiten und psychologische Eigenschaften. Die Fragebögen enthalten eine Skala, auf der das eine Extrem offensichtlich vorteilhafte Eigenschaften für einen Lehrer repräsentiert und das andere eher negative Eigenschaften.“

Nach jedem Fragebogen erhielt Lukas Hettmannsperger eine kurze Interpretation der Eignung und Kompetenzen in Bezug auf sein Berufsziel sowie nach Abschluss des etwa halbstündigen Testverfahrens eine Interpretation mit den zusammengefassten Auswertungen der Fragebögen. „Es kam dabei heraus, dass der Lehrerberuf anscheinend ganz gut zu mir passen würde, ich aber einzelne Eigenschaften wie beispielsweise Geduld noch optimieren könnte.“ Hat das Ergebnis ihn in seiner Entscheidung für das Lehramtsstudium bestärkt? „Als Anstoß zur Reflexion schätze ich den Test als sinnvoll ein. Allerdings tragen derart kurze, standardisierte Selbsttests wenig zu meiner Entscheidung bei, in welchem Beruf ich einmal arbeiten möchte“, lautet sein Fazit. „Daher hat der Test in seiner Bewertung für mich persönlich wenig Aussagekraft.“

Weil er überzeugt von seiner Wahl war und nun alle Auflagen erfüllte, bewarb sich Lukas Hettmannsperger für das Studium Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg und bekam die Zusage. Inzwischen befindet er sich im dritten Mastersemester und wird das Studium mit dem Master of Education abschließen. „Nach dem Referendariat möchte ich an einem Gymnasium oder Beruflichen Gymnasium die Fächer Deutsch und Politik unterrichten.“

Beispiele aus der Praxis: Testverfahren zur Studienwahl