Schnittstellenstudiengänge

Biologische Vorgänge modellieren

Ein symoblischer DNA-Strang wird vor einem Monitor in den Händen gehalten.
Foto: Lennart Preiss | Bundesagentur für Arbeit

Chiara Möller (21) studiert Bioinformatik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Ein Porträt-Foto von Chiara M.
Foto: privat

Während der Oberstufe recherchierte Chiara Möller nach Studiengängen in ganz Deutschland und notierte all die, die sie beim Lesen begeisterten. „Da ich Biologie als Leistungskurs und auch Spaß am Programmieren hatte, gefiel mir Bioinformatik besonders gut – wobei Programmierkenntnisse keineswegs Voraussetzungen für solch ein Studium sind.“ Um sich ihrer Sache ganz sicher zu sein, nahm sie an einer „One Week Experience“ teil, einer Plattform, die einwöchige Probestudium-Programme anbietet. „Das war superinteressant und mir war klar, dass das genau mein Fachbereich ist.“

Separate Module und Schnittstellen

Inzwischen hat Chiara Möller das sechste Bachelorsemester erreicht und blickt auf eine abwechslungsreiche Zeit zurück. „Das Studium besteht aus drei Arten von Modulen. Rund 40 Prozent der Credit Points entfallen auf die Informatik, dazu gehören einige Mathematik Kurse. Dreißig Prozent werden durch Biologie-Module abgedeckt, dabei geht es um viele Wissensgrundlagen.“ Auf dem Lehrplan stehen auch Spezialisierungen wie zum Beispiel Laborpraktika sowie zwei Kurse in Chemie. Den dritten Teil des Studiums bilden Module der Bioinformatik. Hier lernen die Studierenden konkret auf diesen Schnittstellenstudiengang angepasste Inhalte. Grundlegende Algorithmen und verschiedene Modelle, mit denen Bioinformatiker*innen häufig arbeiten, werden vermittelt. „Diese Module haben mir bisher den größten Spaß bereitet. Die konkreten Anwendungskonzepte sind sehr interessant und auch die Tatsache, dass man das Wissen aus verschiedenen Bereichen vereinen kann, ist meiner Meinung nach sehr wertvoll.“

Reger Austausch der Fachbereiche

Außerdem gefällt der 21-Jährigen, dass sich die Studierenden gerade bei interdisziplinären Studiengängen untereinander kennen und viele offen gegenüber neuen Themen und Menschen sind. „Dadurch, dass unsere Module zu verschiedenen Fachbereichen gehören, lernt man auch sehr unterschiedliche Lernmethoden kennen. Insbesondere die Abwechslung der Didaktik, die für Vorlesungen aus unterschiedlichen Fachbereichen genutzt wird, hat mir gezeigt wie vielseitig man Themen angehen kann.“ Gerade das „Auswendiglernen“ in der Biologie steht häufig dem „Anwenden“ in der Informatik gegenüber, was für einen abwechslungsreichen Studienalltag sorgt.

Nach dem Abschluss möchte Chiara Möller noch ein Masterstudium absolvieren, möglichst in dieser Fachrichtung, vielleicht noch etwas spezialisierter. „Ob es danach in die Wirtschaft oder Forschung geht, steht bei mir noch nicht fest. Es gibt enorm viele Möglichkeiten, die ich in den nächsten Monaten durch Veranstaltungen und Vorträge noch ausloten möchte. Vielleicht werde ich auch eine Doktorarbeit schreiben.“

Beispiele aus der Praxis: Schnittstellenstudiengänge