Fragen & Antworten

Orientieren

Studienwahl FAQs

Drei farbige Stühle stehen nebeneinander.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Wie finde ich heraus, welcher Beruf oder welches Studium zu mir passt?

Es gibt mehrere Wege zur „Selbsterkundung“. Im Zentrum stehen dabei Sie selbst.

Gespräche mit Eltern oder Freund*innen und gemeinsames Nachdenken über Ihre Lieblingsschulfächer, Hobbys, Stärken und Interessen helfen Ihnen weiter.

Grundlegend dafür sind Informationen zu Berufen, Studiengängen und Berufsaubildungen. Berichte aus dem Berufs- und Studienleben können Sie lesen im abi>> Portal. Auch in den Themen des Monats bei studienwahl finden Sie Infos!

Nutzen Sie aber auch das Berufsinformationszentrum (BiZ) Ihrer Agentur für Arbeit. Dort erhalten Sie Informationsmaterial rund um die Berufswahl. Eine der rund 180 Einrichtungen in Deutschland finden Sie ganz in Ihrer Nähe. Und bei einer Berufsberatung des Teams für akademische Berufe Ihrer örtlichen Agentur für Arbeit erhalten Sie professionelle Unterstützung, kostenlos. Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin. Die Kontaktadressen finden Sie unter www.arbeitsagentur.de/apps/faces/home/pvo.

Tipp: Viele Hochschulen (aber auch die Bundesagentur für Arbeit, die Hochschulrektorenkonferenz und einige Bundesländer) stellen Online-Selbsttests zur Verfügung. Diese können Ihnen Anhaltspunkte vermitteln, wie gut ein Fachbereich oder ein bestimmter Studiengang zu Ihnen passt. Das OSA-Portal (www.osa-portal.de) listet Online-Self-Assessments zur Studienorientierung auf. Mit Check-U, dem Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit können Sie herausfinden, welcher berufliche Weg zu Ihnen passt.

Weitere Informationen: Orientieren > Die Entscheidung treffen sowie beim abi>> Berufswahlfahrplan

Ist ein Studium oder eine Ausbildung der bessere Weg für mich?

Eine Antwort auf diese Frage ist vor allem davon abhängig, welches Berufsziel Sie anstreben. Manche Berufe setzen ein Hochschulstudium voraus, viele andere Berufe hingegen können Sie nur nach einer beruflichen Ausbildung ausüben. Es kann außerdem hilfreich sein, sich zu fragen, welches Maß an Praxis Sie für Ihre Ausbildung  bzw. Ihr Studium  wünschen, ob Sie durch eine vergleichsweise kürzere Berufsausbildung schneller ins Erwerbsleben eintreten oder sich lieber Zeit zum Forschen nehmen möchten.

  • Wenn Sie sich selbst als praxisorientiert beschreiben, kann eine Berufsausbildung eine Alternative zum Studium sein. Durch eine Aufstiegsfortbildung (z.B. zum*zur Meister*in, Fachwirt*in, Techniker*in) eröffnen sich gute Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Als Zwischenform bieten sich Abiturient(inn)enausbildungen an. Diese Ausbildungswege richten sich speziell an junge Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung.
  • Auch ein duales Studium kommt in Betracht. Der Praxisbezug ist hier höher als bei einem regulären Studium.
  • (Fach-)Hochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bieten i.d.R. Studiengänge mit Anwendungsbezug an, teilweise kommt es zu einer engen Zusammenarbeit mit Unternehmen. Die Unterschiede zu Universitäten werden dabei immer geringer.
  • An Universitäten geht es v.a. um Grundlagenforschung und Entwicklung neuer Technologien. Lesen, Forschen und das Ausarbeiten von Gedanken sind hier oft von größerer Bedeutung als das Lernen durch praktische Tätigkeiten.

Weitere Informationen: Orientieren! > Studium oder Ausbildung?

Tipp: Nutzen Sie auch die Studienfeldübersichten bei studienwahl.de, um sich über Berufsinhalte zu informieren. Detaillierte Beschreibungen zu allen Berufen finden Sie im BERUFENET.

Was ist ein duales Studium und wo wird es angeboten?

Im dualen Studium, das an Berufsakademien, Fachhochschulen und in manchen Fällen auch an Universitäten angeboten wird, wechseln sich theoretische Phasen an der Hochschule/Akademie mit praktischen Phasen in einem Ausbildungsbetrieb (ausbildungsintegriert) oder an der Arbeitsstätte (praxisintegrierend bzw. berufsintegriert) ab.

Beim ausbildungsintegrierten Studium bestehen zwischen den beteiligten Ausbildungsstätten sowie dem/der Studierenden vertragliche Vereinbarungen; i.d.R. wird vor Beendigung des Studiums die Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf abgelegt.

Berufsakademien gibt es derzeit in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. In Baden-Württemberg, gibt es die „Duale Hochschule Baden-Württemberg“, in Thüringen die „Duale Hochschule Gera-Eisenach“.

Weitere Informationen: Duales Studium

Mit welcher Hochschulzugangsberechtigung kann ich wo studieren?

Mit der allgemeinen Hochschulreife (z.B. Abitur) können Sie jeden grundständigen Studiengang (z.B. Bachelor) an jeder Hochschule studieren.

Die Fachhochschulreife berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule, Dualen Hochschule oder Berufsakademie sowie – in Hessen und Brandenburg  – eines Bachelorstudiengangs an einer Universität.

Die dritte Form der Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife, berechtigt zum Studium bestimmter Fächer an allen Hochschultypen, auf die sich die Fachbindung bezieht. Sie kann die Fachhochschulreife mit beinhalten.

Übrigens: Ein „Fachabitur“ gibt es nicht, auch wenn dieser Begriff oft verwendet wird.

Weitere Informationen: Studieninfos > Voraussetzungen sowie beim Deutschen Bildungsserver.

Kann ich auch ohne Abitur studieren?

Auch ohne Abitur oder sonstige schulische Hochschulzugangsberechtigung steht Ihnen die Möglichkeit eines Studiums offen. Dabei sind i.d.R. ein Meisterbrief, eine vergleichbare Weiterbildung oder auch eine Ausbildung mit mehreren Jahren Berufserfahrung Voraussetzung. Oft muss zusätzlich eine Aufnahmeprüfung absolviert werden.

Weil Bildung in Deutschland Ländersache ist, gelten von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regelungen. Genaue Informationen erhalten Sie deshalb bei der Hochschule oder auf der Internetseite des jeweils zuständigen Landesministeriums.

An Kunsthochschulen und beim Zugang zu künstlerischen und gestalterischen Studiengängen entscheidet das Zeugnis der Hochschulreife übrigens nicht allein über die Aufnahme. Die Bewerbung wird auch durch „Mappen“ und Eignungsprüfungen ergänzt, in denen die angehenden Künstler/-innen, Grafiker/-innen oder Designer/-innen ihr Können beweisen. Bei besonderer künstlerischer Befähigung oder Begabung ist der Zugang teilweise auch ohne Hochschulzugangsberechtigung möglich.

Weitere Informationen: Studieninfos > Voraussetzungen für ein Studium > Studieren ohne Abitur sowie auf abi.de

Kann ich das Abitur oder andere Abschlüsse auch nachträglich erwerben?

Ja, man spricht vom „zweiten Bildungsweg“. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

Sie können entweder neben Ihrem Beruf die Abendschule besuchen oder in Vollzeit ein Kolleg, eine Schule für Erwachsene. Während der erste Weg eine zusätzliche Belastung neben dem Beruf darstellt, gewährleistet er die Finanzierung, die im zweiten Fall z.B. über Ersparnisse gesichert werden muss. In beiden Fällen ist das Ziel eine Abschlussprüfung, etwa die Abiturprüfung. Absolvent(inn)en des zweiten Bildungswegs sprechen oft von einer arbeitsintensiven Zeit, die sich aber auf jeden Fall lohnt, da sie breitere Berufsperspektiven eröffnet.

Weitere Informationen bietet der Deutsche Bildungsserver

Wo finde ich Anlaufstellen und Infomaterial, wenn ich eine Behinderung/chronische Erkrankung habe?

Wer aufgrund einer individuellen Beeinträchtigung spezielle Unterstützung bei der Bewerbung um einen Studienplatz und im Studienalltag benötigt, kann sich an den/die Hochschulbeauftragte/-n für Behindertenfragen wenden. Die Kontaktdaten der jeweiligen Ansprechperson finden Sie unter www.studentenwerke.de/de/beauftragte.
Auch im finder, der Studiengangsdatenbank von studienwahl.de, wird der/die Beauftragte für Behindertenfragen in den Hochschuladressen mit aufgeführt.

Daneben gibt es unter www.studentenwerke.de/behinderung ein umfassendes Informationsangebot. Hier werden Themen wie etwa Härtefallantragsmöglichkeit, Nachteilsausgleich und Schwerbehindertenausweis angesprochen.

Weitere Informationen: Orientieren > Studieren mit Behinderung

Wer kann ein Schnupperstudium machen?

Viele Hochschulen bieten im Rahmen der Studienorientierung Schnupperstudien für Schüler/-innen an. Schnupperstudien richten sich an alle, die auf der Suche nach einem passenden Studium sind und sich über Inhalte und Anforderungen informieren möchten. Voraussetzung ist lediglich die termingerechte Anmeldung bei der Hochschule.

Weitere Informationen: Orientieren > Die Entscheidung vorbereiten > Aktiv werden

Was ist ein „Studium Generale“ und was bringt es?

Ein „Studium Generale“ (teils auch „Studium Fundamentale“ genannt) ist kein eigenes Studienfach, sondern ein Grundlagenstudium, das fakultäts- bzw. fachbereichsübergreifend allen Studierenden zugänglich ist. Als verbindliche Vorschrift an einigen Hochschulen vermittelt es den (Bachelor-) Studierenden Basistechniken und sog. Schlüsselqualifikationen (etwa Recherche, wissenschaftliches Arbeiten, Soft Skills wie z.B. Rhetorik-, Sprach-, IT-Kompetenzen) und eröffnet ihren Horizont für andere Wissenschaftsbereiche.

In wenigen Fällen in Deutschland ist das „Studium Generale“ aber auch eine Orientierungsphase, die helfen soll, einen Überblick über Studienfelder und -inhalte zu bekommen und die Entscheidung für ein Fach zu erleichtern,  wie etwa am Leibniz-Kolleg der Universität Tübingen.

Weitere Informationen: Orientieren > Die Entscheidung vorbereiten > Aktiv werden

Ich habe ein Kind/eine eigene Familie und möchte dennoch gerne studieren. Wie lässt sich beides am besten miteinander verbinden?

Für Studierende mit Kind gibt es eigene Beratungsstellen, die Ihnen bei der Planung Ihres Studienalltages helfen. Einige Hochschulen haben auch Kitas. Daneben haben Sie z.B. die Möglichkeit, einen Antrag auf Nachteilsausgleich beim BAföG zu stellen und ggf. eine individuelle Verlängerung der Studienzeit zu vereinbaren. Nähere Informationen erhalten Sie direkt bei der Sozialberatung des jeweiligen Studentenwerks.

Weitere Informationen: Zahlen & Fakten zum Thema finden Sie in der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks unter www.sozialerhebung.de. Hilfreiches Informationsmaterial liefert auch das „audit familiengerechte Hochschule“.