Was ist der Unterschied zwischen Seminar, Vorlesung und Übung?
Eine Vorlesung ist eine Lehrveranstaltung in Form eines Vortrags, der i.d.R. von einem/r Professor/-in gehalten wird. Über 300 Zuhörende im Hörsaal sind dabei keine Seltenheit, die Teilnehmerzahlen variieren aber je nach Studienfach und Thema. Die Rolle der Studierenden beschränkt sich hier auf das Zuhören, Verstehen und Mitschreiben der Inhalte.
Bei einer Übung handelt es sich um ein ergänzendes Angebot zu einer Vorlesung, um den vermittelten Stoff einzuüben. Um ihr Wissen zu vertiefen, lösen die Studierenden mit Unterstützung von Tutor(inn)en oder Dozent(inn)en Aufgaben und erhalten ein direktes Feedback.
Ein Seminar soll den Studierenden Raum für aktive Mitarbeit bieten. Sie nehmen selbst am wissenschaftlichen Gespräch teil und bereiten sich entsprechend auf jede Sitzung vor. Üblicherweise sind Referate, Seminararbeiten oder Klausuren Teil der Veranstaltung. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, oft ist vorab eine Anmeldung nötig.
Was sind Credit Points, und wie viele muss ich in meinem Studium sammeln?
Credit Points (CP) sind Leistungspunkte nach dem „European Credit Transfer System“ (ECTS). Sie ermöglichen es, die Studienleistungen national und international besser vergleichen zu können. Dazu spiegeln sie den Aufwand wider, der nötig ist, um ein bestimmtes Lernziel zu erreichen, inkl. Vor- und Nachbereitungszeit.
Ein Leistungspunkt soll 25-30 Arbeitsstunden entsprechen. Wenn für eine Veranstaltung (z.B. ein Seminar) mehr Arbeit aufgewandt werden muss als für eine andere (z.B. eine Vorlesung), dann gibt es dafür auch mehr Credit Points.
Während eines Vollzeitstudiums sollen die Studierenden pro Semester 30 Credit Points sammeln. In einem Bachelorstudium mit sechs Semestern müssen also 180 Leistungspunkte bis zum Studienende erreicht werden.
Was ist das „akademische Viertel“ bzw. wofür steht c.t. / s.t. im Vorlesungsverzeichnis?
Viele Lehrveranstaltungen an Universitäten und Hochschulen beginnen nicht zu der im Vorlesungsverzeichnis angegebenen Zeit, sondern aus organisatorischen Gründen eine Viertelstunde (15 Minuten) später; dafür steht das Kürzel c.t. (cum tempore = „mit Zeit“) und der Begriff „akademisches Viertel“. Das Kürzel s.t. (sine tempore = „ohne Zeit“) hingegen zeigt einen pünktlichen Beginn an.
Ein Praxissemester ist eine berufspraktische Tätigkeit (Praktikum), die in verschiedenen Studiengängen v.a. an Fachhochschulen fest integriert ist und i.d.R. durch Hochschulveranstaltungen begleitet wird. Sie soll Studierenden einen ersten Einblick in die Berufspraxis ermöglichen und als Orientierungshilfe dienen, damit sie einen Überblick über das Tätigkeitsfeld ihres angestrebten Berufs bekommen.
Für die Auswahl des Unternehmens sind die Studierenden normalerweise selbst verantwortlich. Oft gibt es aber an den Hochschulen Praktikantenämter, die Praxisstellen vermitteln. Die Anforderungen an Länge und Gestaltung des Praxissemesters ergeben sich aus dem Lehrplan des jeweiligen Studienganges. Am Ende des Praxissemesters müssen die Studierenden meist einen Bericht über ihre Tätigkeit anfertigen.
Krankheit, Praktikum, Kinderbetreuung oder Auslandsstudium: In solchen und weiteren Fällen können Studierende ein Urlaubssemester beantragen. Das Studierendensekretariat nimmt Anträge auf Urlaubssemester entgegen, wobei diese immer rechtzeitig vor Semesterbeginn gestellt werden müssen. Nur in Ausnahmefällen (etwa Krankheit) ist die Beantragung während des laufenden Semesters möglich. Zum Teil ist die Anzahl der möglichen Urlaubssemester begrenzt, und es kommen nur bestimmte Voraussetzungen in Frage, die man nachweisen muss, damit der Antrag genehmigt wird. Erkundigen Sie sich also am besten direkt an Ihrer Hochschule nach den Regelungen.
Übrigens: Urlaubssemester sind keine Fachsemester, werden aber als Hochschulsemester gezählt.
Was passiert, wenn ich das Studium nicht in der Regelstudienzeit schaffe?
Wenn Sie BAföG erhalten, sollten Sie die Regelstudienzeit beachten, da die Regelstudienzeit Ihres Studienganges (vgl. die jeweilige Prüfungsordnung) auch als Förderungshöchstdauer gilt. In einigen Bundesländern werden zudem von „Langzeitstudierenden“ Studiengebühren verlangt.
Hinweis: Auch bei der späteren Bewerbung um einen Arbeitsplatz kann eine erhöhte Studiendauer im Vorstellungsgespräch zum Thema werden. Ein potenzieller Arbeitgeber könnte z.B. überprüfen wollen, ob ein/e Bewerber/-in mit überschrittener Regelstudienzeit sich dem Studium wirklich intensiv gewidmet hat.
Was kann ich tun, wenn ich mich im Studium überfordert fühle oder den Eindruck habe, dass ich das falsche Fach gewählt habe?
Probleme im Studium sind keine Seltenheit, sie gehören eher dazu. An jeder Hochschule erhalten Sie aber in diesen Fällen fachkundige Unterstützung und Beratung. Meist gibt es auch eine kostenfreie psychologische Beratungsstelle, der Sie sich anvertrauen können. Zögern Sie also nicht und erkundigen Sie sich bei der Studienberatung der Hochschule, beim Studentenwerk, im Vorlesungsverzeichnis oder auf der Internetseite Ihrer Hochschule nach Ansprechpartner(inne)n.