Überblick

Bio­medizin, Neuro­wissen­schaften

Biomedizin und Neurowissenschaften beschäftigen sich in erster Linie mit molekularbiologischen Vorgängen. Hier kommen Methoden der DNA-Analytik genauso zum Einsatz wie computertomografische Verfahren, die neuronale Aktivitäten sichtbar machen.

Das Studienfeld im Überblick

Nahaufnahme einer Frau die an einer Haube, die von einer Person getragen wird, Elektroden anschließt, um eine Hirnstrommessung durchzuführen.
Foto: Axel Jusseit | Bundesagentur für Arbeit

Angesiedelt im Grenzbereich zwischen Medizin und Biologie erforscht die Biomedizin die molekularen und zellbiologischen Grundlagen des Lebens. Ziel ist, die Ursachen von Krankheiten zu erkennen, um diesen vorbeugen bzw. sie behandeln zu können. Als interdisziplinäres Teilgebiet der Humanbiologie vereint die Biomedizin Methoden der Molekularbiologie mit solchen der Zellbiologie und geht Fragen der experimentellen Medizin nach.

Im Zentrum der Neurowissenschaften steht die Erforschung von Nervensystemen. Untersucht werden verschiedene Zelltypen bspw. diffuser Nervensysteme von Hohltieren, des Strickleitersystems von Arthropoden (Gliederfüßern) oder des Zentralnervensystems von Wirbeltieren, um deren Zusammenschluss zu neuronalen Netzwerken zu erforschen. Neurowissenschaftler*innen arbeiten in der Praxis z.T. mit Vertreter*innen anderer Disziplinen wie Kognitionswissenschaft, Psychologie oder Philosophie zusammen.

Studienangebot

Das Angebot an reinen Biomedizin- bzw. Neurowissenschaftsstudiengängen ist begrenzt. In den Biowissenschaften gibt es Kombi-Angebote wie etwa Biomedizinische Chemie. Wer ein naturwissenschaftliches Bachelorstudium abgeschlossen hat, findet allerdings ein vergleichsweise breites Angebot an neurowissenschaftlichen Masterstudiengängen.

Inhalte des Studiums

Im Studium der Biomedizin werden zunächst naturwissenschaftliche Grundlagen in den Bereichen Biochemie, Physiologie und Anatomie des Menschen vermittelt. Im Wahlpflichtbereich können die Studierenden Praktika in verschiedenen Bereichen absolvieren. Im Studienverlauf erwerben sie Schlüsselkompetenzen u.a. in Gentechnik, Versuchstierkunde, Biometrie und biologischer Sicherheit. Ein Teil der Ausbildung kann gemeinsam mit Biologie- und Medizinstudierenden erfolgen.

Neurowissenschaftliche Bachelorstudiengänge vermitteln ebenfalls medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, bspw. in Chemie, Physik, Physiologie, Biochemie oder Neuroanatomie, beinhalten aber auch tiefer greifende Module wie kognitive Neurowissenschaften, Neurohistologie oder Neuroanatomie. Im Master vertiefen die Studierenden ihr Wissen und setzen ggf. Schwerpunkte.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Absolvent*innen der Biomedizin arbeiten klassischerweise in der Forschung an Universitäten, in Forschungszentren oder in der pharmazeutischen und Biotech-Industrie, können aber auch in Umwelt- und Gesundheitsämtern, Kliniken, im Wissenschaftsmanagement oder im Patentwesen beschäftigt sein.

Neurowissenschaftler*innen finden Anstellung in der Lehre, in der forschenden Pharmaindustrie, im wissenschaftlichen Verlagswesen oder in der wissenschaftlichen Koordinationsarbeit von Organisationen.

Hinweis

Der Studien- und Berufsführer „Deine Zukunft: Biowissenschaften“ des Verbands Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (Hrsg.), 7. Auflage, Januar 2022, kann als PDF geladen werden unter www.vbio.de/publikationen/zukunft-biowissenschaften

Weitere Informationen

Online-Studienführer „Bachelor in den Biowissenschaften“

des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. - VBIO,
erreichbar unter:
www.bachelor-bio.de