Überblick

Therapien

Wer anderen Menschen helfen möchte, dem bieten sich auch in der nichtärztlichen Therapie verschiedene Berufsziele. Zu nennen sind z.B. die Ergotherapie, die Physiotherapie, die Logopädie sowie die Musik- oder Kunsttherapie.

Das Studienfeld im Überblick

Auf hellem Holzboden sieht man zwei männliche Personen brustabwärts. Die eine Person wird von der anderen bei einer Übung mit einem leuchtend grünen Fitnessband angeleitet.
Foto: Julien Fertl | Bundesagentur für Arbeit

Kennzeichnend für diesen Studienbereich ist, dass sich alle Studiengänge damit beschäftigen, Menschen bei der Erhaltung oder Wiederherstellung ihrer Gesundheit zu helfen. Vielfach werden den Studierenden neben den spezifischen therapeutischen und medizinischen Kenntnissen auch solche in Psychologie sowie in rechtlichen und sozialen Grundlagen nähergebracht.

Studienangebot

  • Die interdisziplinär ausgerichtete Therapiewissenschaft beschäftigt sich mit Prävention, Kuration und Rehabilitation. Außerdem erlernen die Studierenden Basiswissen in Management sowie fachspezifischer Betriebswirtschaftslehre und IT.
  • In der Logopädie (Sprach-/Sprechtherapie), der Klinischen Linguistik bzw. Patholinguistik geht es um die Behandlung von Hör-, Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen, z.B. beim Spracherwerb im Kindesalter oder nach Schlaganfällen.
  • In der Ergotherapie wird ein breites Spektrum von ergotherapeutischen Methoden angewendet, um Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, dabei zu unterstützen, bedeutungsvolle Betätigungen durchzuführen und somit eine Handlungsfähigkeit und Partizipation im Alltag zu gewährleisten.
  • Die Physiotherapie befasst sich vorwiegend mit Prävention, Beratung und Therapie hinsichtlich von Funktions- und Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates.
  • Die Musiktherapie behandelt mit dem Hören diagnosegerecht ausgewählter Musik (passive Musiktherapie) und mit dem aktiven Nutzen musikalischer Ausdrucksmittel (aktive Musiktherapie), wie etwa dem Verwenden von Perkussions- oder Orff-Instrumenten, Kranke und Menschen mit Behinderung. Sie bahnt damit z.B. Menschen mit autistischen Störungen erste Kommunikationswege. Hinweis: Dieses Arbeitsgebiet überschneidet sich z.T. mit der Rhythmik und der Allgemeinen Musikerziehung (AME), siehe „Musik“.
  • Ähnliche Aufgaben nimmt die Kunsttherapie wahr, die ihren Patient*innen mit verschiedensten Artikulationsmöglichkeiten der Bildenden Kunst hilft, z.B. Probleme oder Prozesse bildnerisch auszuarbeiten und „bildhaft“ zu machen und damit eine „sichtbare“ Grundlage zu schaffen, um sich wirklich damit auseinanderzusetzen.

Für die Therapieberufe gibt es duale Studienmöglichkeiten. Außerdem haben die Bundesländer die Möglichkeit, probeweise primärqualifizierende Hochschulstudiengänge in Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie einzurichten. Absolvent*innen dieser Studiengänge können dann die Berufsbezeichnung – z.B. Physiotherapeut*in oder Ergotherapeut*in – führen und haben gleichzeitig den Bachelorabschluss erworben. Diese Studiengänge ergänzen das vielfältige Spektrum der Berufsfachschulausbildungen in einigen Therapiefächern

Inhalte des Studiums

Im Rahmen des Studiums sind bis zu drei Praktika obligatorisch. Sie dauern zwischen sechs Wochen und drei Monaten (Praxissemester) und sind i.d.R. an eine therapeutische Praxis angebunden.

In allen grundständigen Therapie-Studiengängen findet im Grundlagenstudium (Bachelor) die biomedizinische, diagnostische und therapeutische Basisausbildung statt.

  • Dazu gehören z.B. Modulangebote in verschiedenen psychologischen und medizinischen Disziplinen sowie in musikalischen bzw. bildkünstlerischen Grundlagenfächern und ihrer therapeutischen Anwendung in den musik- und kunsttherapeutischen Studiengängen.
  • Psychologische, neurologische, linguistische und audiologisch-phoniatrische Studien füllen die ersten Semester in den sprachtherapeutischen Studiengängen.
  • In der Musiktherapie kommt z.B. Selbsterfahrung für Musiktherapeut*innen sowie Supervision hinzu, in der Kunsttherapie Kunsttheorie.

Das Masterstudium führt Themengebiete i.d.R. fort, vertieft und erweitert sie und vermittelt Praxiskenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau. Hinzu kommen Module zur Qualitätssicherung und zum Sozial- und Gesundheitssystem.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

In Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie gibt es u.a. duale Studiengänge, bei denen die Berufsfachschulausbildung in einem entsprechenden Beruf und ein grundständiges Fachhochschulstudium parallel erfolgen und aufeinander bezogen sind; z.T. wird aber auch zum Zeitpunkt des Studienbeginns eine abgeschlossene Erstausbildung in einem entsprechenden Beruf vorausgesetzt.

Für die künstlerischen Therapiestudiengänge braucht man außer dem Schulabschluss entsprechende Eignungsnachweise, z.B. eine bestandene Aufnahmeprüfung.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Nichtärztliche Therapeut*innen behandeln i.d.R. auf ärztliche Verordnung hin selbstständig Kranke und Menschen mit Behinderungen mit den Methoden ihres jeweiligen Fachgebiets. Sie arbeiten in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Ausbildungseinrichtungen des Gesundheitswesens und freiberuflich/selbstständig oder in eigener Praxis.

Hinweis

In diesem Studienfeld gibt es auch einige, meist kostenpflichtige, Masterstudiengänge für Berufserfahrene. Auf www.arbeitsagentur.de/studiensuche sowie www.hochschulkompass.de können Sie nach entsprechenden Studiengängen suchen.