Architektur, Raumplanung
Studierende dieser Ingenieurwissenschaft befassen sich mit Planung, Entwurf, Bau und Sanierung von Gebäuden, Räumen und Freianlagen aller Art. Neben Wohnhäusern gehören dazu zum Beispiel öffentliche Gebäude, Parks und Grünflächen sowie städtebauliche Areale.

Das Studienfeld im Überblick
Als Architektin oder Architekt brauchst du einen Blick für das große Ganze: Du musst die Bedürfnisse der Menschen kennen, für die du ein Bauwerk entwirfst, musst das Budget und die baurechtlichen Anforderungen im Blick haben und natürlich sollen deine Gebäude auch optisch etwas hermachen.
Egal in welchem Teilbereich der Architektur du später arbeitest, überall geht es um die Ausgewogenheit zwischen der künstlerisch-kreativen Gestaltung der Bauwerke einerseits und einer technisch-wirtschaftlich ausgereiften Umsetzung andererseits. Ökologische Gesichtspunkte wie Energieeffizienz und nachhaltige Baumaterialien sind heute fester Bestandteil der Architektur-Studiengänge. Neben dem Blick nach vorne brauchen Architektinnen und Architekten auch ein Auge für die Historie: Fragen des Baudenkmalschutzes spielen gerade in der Städteplanung eine entscheidende Rolle.
Worum geht es im Studium?
Die späteren Einsatzgebiete für Architekt*innen sind so breit aufgestellt wie die Studiengänge, das notwendige Basiswissen ist jedoch in den meisten Studiengängen gleich: Vermittelt werden bauplanerische, städtebauliche und architekturtheoretische Kenntnisse. Dazu dienen Module in den Fächergruppen (städtebauliches) Entwerfen / Baukonstruktion, Gebäudekunde, Innenraumgestaltung, gesellschaftliche, kulturelle und historische Grundlagen (Soziologie, Lebenskultur), Darstellung und Gestaltung (Entwurfsmethodik, bildende Kunst, Ästhetik, darstellende Geometrie, digitale Entwurfstechniken) und naturwissenschaftlich-technische Grundlagen (Tragwerkslehre, Materiallehre und Bauphysik, technische Gebäudeausrüstung). Module wie Energienutzung, Energetische Sanierung, Nachhaltige Baumaterialien und Ressourcenschonendes Bauen nehmen einen wachsenden Platz im Studium ein und tragen damit den Ansprüchen moderner Bauprojekte Rechnung. Auch Denkmalschutz, das Architekten-, Bauordnungs- und Planungsrecht sowie Bauprojektmanagement und Bauökonomie werden meist behandelt.
Neben dem klassischen Studium der Architektur gehören auch die Studiengänge der eigenständigen Fachrichtungen Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadt- und Regionalplanung zu diesem Studienfeld.
• Innenarchitektur beschäftigt sich mit der baulichen Beschaffenheit und Nutzung von Räumen und verlangt dieselben technischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse wie klassische Architektur. Design spielt nichtsdestotrotz eine gehobene Rolle in diesen Studiengängen.
• Unter Landschaftsarchitektur, Freiraumplanung ist die Lenkung der baulichen und räumlichen Entwicklung im ländlichen und urbanen Raum zu verstehen. Dazu zählen Fragen der Verkehrsinfrastruktur, der Ver- und Entsorgung, der Bodenordnung sowie des Natur- und Landschaftsschutzes.
• Absolvent*innen der Stadt- und Regionalplanung müssen dagegen Wechselwirkungen zwischen politischen, sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und technischen Problemen kennen und berücksichtigen. Als Fachleute beraten sie Kommunen und Unternehmen und legen ihnen verschiedene Lösungsmöglichkeiten vor, etwa in Form von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen oder Umbau- und Sanierungskonzepten.
Was muss ich mitbringen?
Je nach Hochschule und Studiengang wird ein bestimmter Notendurchschnitt für die Bewerbung um einen Studienplatz in der Architektur vorausgesetzt. Um die künstlerische oder gestalterische Begabung von Bewerber*innen zu ermitteln, wird außerdem an zahlreichen Hochschulen vor Aufnahme des Studiums ein Eignungstest durchgeführt. Bewerber*innen müssen dann zum Beispiel eine Mappe mit Probearbeiten abgeben. Viele Hochschulen fordern außerdem ein Vorpraktikum, das allerdings häufig in den Semesterferien nachgeholt werden kann.
Welche Studienangebote gibt es?
Architektur-Studiengänge werden sowohl an Universitäten als auch an Kunsthochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften angeboten. Vor allem weiterführende Studiengänge bieten viel Raum für Spezialisierung, etwa in Form von „MediaArchitecture“, „Kommunikation im Raum“ oder „Urbanistik“.
In den meisten Studiengängen sind Praktika in einem Betrieb des Baugewerbes sowie in einem Planungsbüro verpflichtend, oft im Zuge eines vollständigen Praxissemesters. Auch Duale Studienmodelle werden immer häufiger angeboten.
Wo arbeitet man nach dem Studium?
Architekt*innen arbeiten vielfach mit Bauingenieur*innen zusammen, vor allem für die Berechnung, Planung und Bauleitung bei komplexen Bauvorhaben, ebenso mit Behörden und Baufirmen. Im Architekturbüro, als Angestellte oder freiberuflich, sind sie für Entwurf, Vorplanung und Baubetreuung von Einzelgebäuden bis hin zur Planung von städtebaulichen Projekten verantwortlich.
In der Bauwirtschaft übernehmen Architekt*innen die bauliche Planung von Bauwerken. Sie kalkulieren die Kosten und überwachen die Bauausführung. In größeren Planungsbüros, bei Baugesellschaften und großen Unternehmen sind sie zumeist spezialisiert auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich (etwa Planung, Entwurf, Bauleitung). Dies gilt auch für die Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung, zum Beispiel in Stadtbauämtern, wo sie auch Aufgaben der Stadtplanung wahrnehmen.
Wer sich als Architekt oder Architektin selbstständig machen möchte, braucht in der Regel einen Masterabschluss und eine Eintragung in die Liste der Architektenkammer. Für diese ist Berufserfahrung Voraussetzung.
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Hochschulführer des BDA
Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA e.V.
Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen
Bundesarchitektenkammer e.V.
Ausbildungs- und Berufsinformationen
www.bak.de