Medizininformatik

Spezialisiertes Studium weist die Richtung

Eine Teilansicht eines Computermonitors mit geöffneter Software und deren Eingabemaske.
Foto: Ralph Hölzer | Bundesagentur für Arbeit

Da er sich schon länger allgemein mit Informatik beschäftigt hatte, wählte Niklas Spelters (21) für sein Studium ein ganz spezielles Schnittstellenfach: medizinische Informatik.

Computer waren schon immer Niklas Spelters Leidenschaft. In der Realschule war Informatik sein Hauptfach, am Gymnasium wählte er das Fach als Leistungskurs: „Ich habe mich nach dem Abitur informiert, welche Art von Informatikstudiengängen es gibt und bin bei medizinischer Informatik an der Hochschule Niederrhein hängengeblieben“, erinnert sich der Student. „Das fand ich interessant, weil es über die reine Informatik hinausgeht.“ Mittlerweile ist Niklas Spelters im fünften Semester und hat nicht nur seine Programmierkenntnisse verbessert, sondern auch viel über das Gesundheitswesen gelernt. Ziel des interdisziplinären Studiums ist es schließlich, IT-Technik vor dem Hintergrund medizinischer und betriebswirtschaftlicher Fragestellungen im Gesundheitswesen zu erlernen.

„Die ersten Semester bestanden aus Grundlagenfächern wie Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, klinische Medizin, Betriebswirtschaft und Gesundheitswissenschaften“, berichtet der 21-Jährige. Ab dem dritten Semester wurde das Studium dann sehr praxisbezogen. „Wir haben zum Beispiel gemeinsam im Team eigenverantwortlich eine eHealth-App für ein Gesundheitsunternehmen entwickelt, inklusive Datenbankfunktionen, Programmierung und Design. Das war eine spannende Aufgabe.“ Auch andere Fächer bereiten die Studierenden auf Praxisanwendungen in der Medizinbranche vor, zum Beispiel Telemedizin, eHealth-Konzepte und -Anwendungen oder Interoperable IT-Systeme.

Ziel: Softwareentwickler im medizinischen Bereich

Ein Porträt-Foto von Niklas S.
Foto: privat

Damit die Studierenden wissen, worauf es bei der IT speziell für Gesundheitsunternehmen ankommt, müssen alle bis spätestens zum Ende des dritten Semesters ein Pflichtpraktikum in einer klinischen Einrichtung absolvieren. Niklas Spelters war drei Wochen im ärztlichen und weitere drei Wochen im pflegerischen Dienst eingesetzt. „Hier habe ich bereits viele Möglichkeiten entdeckt, an denen man IT anwenden oder bestehende Systeme verbessern könnte.“

Sein Ziel nach dem Studium ist es deshalb auch, als Softwareentwickler im medizinischen Bereich zu arbeiten, entweder in einem Krankenhaus oder in einem Softwareunternehmen, das für die Gesundheitsbranche tätig ist. Noch mehr Praxiserfahrung erwartet ihn im sechsten Semester, wenn die Studierenden zwölf Wochen in einem Unternehmen eingesetzt werden. „Ich bin froh, mich für die medizinische Informatik entschieden zu haben, denn das gibt schon mal eine Richtung vor, in der ich später arbeiten kann. Die Spezialisierung wird mir sicher Vorteile bringen“, ist Niklas Spelters überzeugt.

Beispiele aus der Praxis: Schnittstellenstudiengänge