Fahrzeug-, Verkehrstechnik
Zu Land, zu Wasser und in der Luft – Ingenieur*innen dieses Studienfeldes machen den Personen- und Gütertransport mittels Auto, Bahn, Schiff, Flugzeug und sogar im All effizienter, umweltschonender und komfortabler.

Das Studienfeld im Überblick
Studierende lernen, wie Antriebe und Komponenten für die Fahrzeug- und Verkehrstechnik optimiert und weiterentwickelt, wie Verkehrssysteme und -infrastrukturen zukunftsfähig gestaltet werden. Es geht darum, innovative Lösungen für individuelle und öffentliche Verkehrsmittel zu finden und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Der größte und wachstumsstärkste Bereich innerhalb dieses Studienfeldes ist vermutlich die Elektromobilität, was sich in einer kleinen aber wachsenden Zahl spezialisierter grundständiger und weiterführender Studienangebote widerspiegelt.
Im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik wird nach möglichst leichten Systemen mit hoher Zuverlässigkeit geforscht, sowie an neuen synthetischen Kraftstoffen. Die Auswahl der verwendeten Materialien und Werkstoffe ist von entscheidender Bedeutung. Entsprechend eng sind die Verbindungen zu den Werkstoffwissenschaften.
Worum geht es im Studium?
Inhalte wie Ingenieurmathematik und -informatik, naturwissenschaftliche und konstruktive Grundlagen sowie technische Mechanik spielen in allen Studiengängen dieses Felds eine große Rolle. Auch die Fertigungstechnik, Werkstoffkunde, Elektrotechnik und Elektronik, Festigkeitslehre, sowie die Mess- und Sensortechnik gehören zu den Basiskompetenzen. Ergänzt werden diese durch fahrzeugspezifische Kenntnisse und oftmals betriebswirtschaftliche Grundlagen sowie Englisch.
Zur Vertiefung der fahrzeugspezifischen Kenntnisse im Studium der Fahrzeugtechnik dienen Module wie Fahrzeugentwicklung, Konstruktion, Antriebs- und Fahrwerkstechnik, Mechatronik, Fahrdynamik, Regel- und Fahrer-Assistenzsysteme, Mess- und Prüftechnik, sowie die Simulation. Je nach Lehrangebot ist eine Schwerpunktbildung in Gebieten wie Konstruktion und Entwicklung, System- und Antriebstechnik, Energietechnik, Fahrwerk- oder Karosserietechnik, sowie Service oder Design möglich. Hinzu kommen Module wie Kosten- und Investitionsmanagement, Betriebsorganisation und Industriebetriebslehre, Projekt- und Qualitätsmanagement.
Wegen der Breite der Anforderungen in der Fahrzeug- und Verkehrstechnik ist bereits im grundständigen Studium eine klare Spezialisierung vorgesehen:
• Studiengänge aus dem Bereich Elektromobilität vermitteln Wissenschaftliches für die Produktion und Entwicklung von elektrischen Antrieben und E-Autos. Ein großer Teil des Studiums dreht sich um Batterietechnik, elektrische Antriebe und Leistungselektronik.
• Studiengänge aus der Fahrzeugtechnik befassen sich mit der serienmäßigen Produktion von Kraftfahrzeugen und behandeln Bereiche wie Automobil- oder Produktionstechnik sowie elektronische/mechanische Systeme. Dazu kommen Module wie Automobilaufbau/Karosserie, Automobilelektronik, Antriebs-, Getriebe- und Fahrwerkstechnik, Mess- und Sensortechnik, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Systemtheorie und Systemtechnik, Simulationstechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Thermodynamik, CAD/CAE/CAM-Tools, Fertigungsverfahren, Automation und Montage sowie Qualitätsmanagement.
• Studierende der Fahrzeuginformatik und -elektronik beschäftigen sich mit der IT-Architektur von Fahrzeugen. Technische und Naturwissenschaftliche Basis-Module werden hier durch Module wie „Sensorik“, „Intelligente Mobilitätssysteme“ oder „Algorithmen und Datenstrukturen“ ergänzt.
• Aufbauend auf ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenfächern werden im Studiengang Verkehrsingenieurwesen/Verkehrstechnik die verkehrsspezifischen Kenntnisse in Gebieten wie Planung und Betrieb im Verkehrswesen, Mobilität und Verkehrsforschung, Verkehrsmanagement, Fahrzeugtechnik, Prüfung und Zulassung erweitert.
• Im Studium der Luft- und Raumfahrttechnik werden die Grundlagen ergänzt um anwendungsbezogene Module wie Aerodynamik, Entwurf und Konstruktion, Fertigungstechnik, Flugmechanik, Leichtbau, Triebwerksbau, Maschinendynamik, Regelungstechnik, Strömungslehre und Werkstofftechnik. In seltenen Fällen wird das Studium kombiniert mit einer Pilotenausbildung (ATPL). Je nach Angebot erfolgt im Masterstudium eine Schwerpunktbildung auf Gebiete wie Flugzeugbau, Leichtbautechnologie, Triebwerks- oder Raumfahrttechnik.
• In Schiffbau und Meerestechnik stehen neben den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen Fächer wie Schweißtechnik, Hydromechanik, Schiffselemente, Schwimmfähigkeit und Stabilität auf dem Lehrplan. Es folgen spezielle Anwendungsmodule wie Schiffbau, Ausrüstung, Entwurf und Konstruktion von Schiffen, Schiffsmaschinenbau, Schiffselektronik, Messtechnik im Schiffbau, Fertigung und Werftbetrieb. Berufspraktische Studienanteile absolvieren die Studierenden in Form von Industrie- bzw. Forschungsprojekten.
• Im Studiengang Nautik gibt es anwendungsorientierte Einführungsveranstaltungen zur Navigation, Schiffssicherheit, Informatik und zum Arbeitsrecht. Es folgt eine Vertiefung in den Bereichen Schiffsführung, maritime Verkehrssicherheit und Umweltschutz, Ladungstechnologie und -sicherheit sowie Personalführung und Seebetriebswirtschaft. Wahlpflichtmodule gibt es in den Bereichen Nautik/Technik oder Wirtschaft/Recht. Hinzu kommen Ausbildungsfahrten und ein Simulatortraining. Neben dem Hochschulabschluss erwerben die Studierenden meist auch den Abschluss als Nautische*r bzw. Technische*r Wachoffizier*in.
• Im Studiengang Schiffsbetriebstechnik stehen Module aus den Bereichen Seeverkehrswirtschaft, Maritimes Englisch, Personalführung oder Betriebs- und Gefahrstoffe auf dem Lehrplan. Vertiefungen sind u.a. in Fächern wie Verbrennungskraftmaschinen/Turbinen, Maschinendynamik, Dampf-, Kälte- und Klimatechnik, Betriebsstoff- und Umweltschutztechnik, Schiffsautomatisierung und Schiffselektrotechnik, möglich. Hinzu kommen Module aus dem Bereich Öffentliches Recht und Seerecht. Neben Laborübungen an laufenden Maschinen werden auch Übungen am Simulator durchgeführt.
Was muss ich mitbringen?
Oft ist ein mehrwöchiges Vorpraktikum für die Aufnahme des Studiums verpflichtend. Für einige Studiengänge, etwa Schiffsbetriebstechnik, gelten besondere Zulassungsvoraussetzungen wie eine abgeschlossene Berufsausbildung als Schiffsmechaniker*in, in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Metall- oder Elektrotechnik inklusive einjähriger Seefahrtzeit oder eine zugelassene praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als Technische*r Offiziersassistent*in. Wichtige Schulfächer sind Physik, Mathematik, Informatik und Englisch.
Welche Studienangebote gibt es?
Studiengänge in diesem Feld können meist grundständig und weiterführend absolviert werden, Angebote gibt es an Universitäten sowie in der Mehrzahl an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Inhaltlich umfassen Fahrzeug-, Schiffs-, Luft- und Raumfahrttechnik in erster Linie den Bau und Betrieb von Fahrzeugen und deren Antriebe und Ausrüstungen. Im Mittelpunkt stehen u.a. Kraft- und Schienenfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Hubschrauber, Raumschiffe und andere Flugkörper wie Satelliten.
Wo arbeitet man nach dem Studium?
Die beruflichen Möglichkeiten in diesem Feld sind so breit wie ihre Fachrichtungen:
• Ingenieur*innen für Elektromobilität finden Beschäftigung bei Automobilherstellern, bei Zulieferern der Fahrzeugindustrie, in Ingenieurbüros für technische Fachplanung oder in Energieversorgungsunternehmen. Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Forschungsinstituten.
• Ingenieur*innen der Fahrzeugtechnik arbeiten in der Automobilindustrie, bei Herstellern von Kraftfahrzeugteilen, -zubehör, -karosserien und -anhängern, bei Kfz-Zulieferbetrieben und im Schienenfahrzeugbau.
• Verkehrsingenieur*innen arbeiten u.a. bei Verkehrsbetrieben, Transport- und Logistikunternehmen, in Verkehrsleitzentralen, Verbänden, Technischen Überwachungsvereinen, in der öffentlichen Verwaltung, in Ingenieurbüros, in Software-Unternehmen oder Forschungseinrichtungen.
• Ingenieur*innen der Luft- und Raumfahrttechnik sind gefragt in Betrieben des Luftfahrzeug- und Triebwerkbaus. Daneben kommen Tätigkeiten bei Fluggesellschaften, Flughäfen, in der Automobilindustrie, an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie bei Ingenieurbüros infrage.
• Ingenieur*innen der Schiffstechnik finden Beschäftigung in der Werftindustrie, in Firmen für Schiffsausrüstungen, Klassifikationsgesellschaften, Schiffbau- und Wasserbau-Versuchsanstalten, in Ingenieurbüros, bei Reedereien und Behörden.
• Absolvent*innen des Studiengangs Maritime Technologien finden Einsatzfelder in allen Bereichen, in denen es um die technologische Nutzung des Meeres geht, also etwa Offshore-Zulieferindustrie und Offshore-Energienutzung, Fischwirtschaft sowie Schiffbau.
• Schiffsingenieur*innen (Technische Schiffsoffiziere) und Nautische Schiffsoffiziere bzw. Kapitän*innen arbeiten insbesondere in der technischen und seemännischen Führung von Fracht- und Passagierschiffen, in der Bergungsschifffahrt sowie in der Hafen-, der Vermessungs- und Forschungsschifffahrt.
• Ingenieur*innen der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft arbeiten bei Landorganisationen von Seeverkehrsbetrieben, See- und anderen Speditionen, Hafen- und Lagerhausgesellschaften, Beratungsgesellschaften oder Hafenbehörden.
links
Perspektive Luftfahrt
Das Internetportal der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) e.V. informiert über Studienmöglichkeiten in diesem Bereich.
www.skyfuture.de
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V.
Mach Meer
Die zuständige Stelle für die Berufsbildung in der Seeschifffahrt
www.machmeer.de