Zu Land, zu Wasser und in der Luft – Ingenieur*innen dieses Studienfeldes machen den Personen- und Gütertransport mittels Auto, Bahn, Schiff, Flugzeug und sogar im All effizienter, umweltschonender und komfortabler.
Das Studienfeld im Überblick
Foto: Martin Rehm | Bundesagentur für Arbeit
Studierende lernen, wie Antriebe und Komponenten für die Fahrzeug- und Verkehrstechnik optimiert und weiterentwickelt, wie Verkehrssysteme und -infrastrukturen zukunftsfähig gestaltet werden. Es geht darum, innovative Lösungen für individuelle und öffentliche Verkehrsmittel zu finden und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte zu entwickeln.
Im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik wird nach möglichst leichten Systemen mit hoher Zuverlässigkeit geforscht, sowie an neuen synthetischen Kraftstoffen. Die Auswahl der verwendeten Materialien und Werkstoffe ist von entscheidender Bedeutung. Entsprechend eng sind die Verbindungen zu den Werkstoffwissenschaften.
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Studienangebot
Studiengänge in diesem Feld können i.d.R. grundständig und weiterführend absolviert werden. Inhaltlich umfassen Fahrzeug-, Schiffs-, Luft- und Raumfahrttechnik in erster Linie den Bau und Betrieb von Fahrzeugen und deren Antriebe und Ausrüstungen. Im Mittelpunkt stehen u.a. Kraft- und Schienenfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Hubschrauber, Raumschiffe und andere Flugkörper (Satelliten).
In der Schiffbau- und Meerestechnik geht es neben Tankern, Containerschiffen, Jachten und U-Booten auch um den Bau von Meerestechnik wie Plattformen, Offshore-Anlagen und Geräten für die Tiefseeforschung. Auch die Nutzung der Ressource See als Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittellieferant gehört dazu. Studiengänge zur seemännischen, ingenieurmäßigen Führung von Schiffen, wie etwa „Nautik“ oder „Schiffsbetriebstechnik“ zählen ebenfalls zu diesem Bereich.
Mit der zunehmenden Bedeutung von Elektroantrieben und autonomen Systemen hat in der Fahrzeugtechnik die Energie- und Batterietechnik sowie das Verständnis für IT, Kommunikation und Mechatronik an Bedeutung gewonnen. Das zeigen auch Studiengänge wie etwa „Alternative Antriebe in der Fahrzeugtechnik“ oder „Fahrzeugtechnik und mobile Systeme“.
An der Schnittstelle zwischen Fahrzeugtechnik und Verkehrswegebau befasst sich das Verkehrsingenieurwesen fachübergreifend mit Fragen der Organisation des Verkehrsablaufs sowie der Gestaltung und Dimensionierung von Verkehrsanlagen für den Personen- und Gütertransport. Das Fach untersucht das komplexe Zusammenwirken der verschiedenen Verkehrssysteme und entwickelt Lösungsansätze für die Verkehrsplanung.
Inhalte des Studiums
Inhalte wie Ingenieurmathematik und -informatik, naturwissenschaftliche und konstruktive Grundlagen sowie technische Mechanik spielen in allen Studiengängen dieses Felds eine große Rolle. Auch die Fertigungstechnik, Werkstoffkunde, Elektrotechnik und Elektronik, Festigkeitslehre, sowie die Mess- und Sensortechnik gehören zu den Basiskompetenzen. Ergänzt werden diese durch fahrzeugspezifische Kenntnisse und oftmals betriebswirtschaftliche Grundlagen sowie Englisch.
Zur Vertiefung der fahrzeugspezifischen Kenntnisse im Studium der Fahrzeugtechnik dienen Module wie Fahrzeugentwicklung, Konstruktion, Antriebs- und Fahrwerkstechnik, Mechatronik, Fahrdynamik, Regel- und Fahrer-Assistenzsysteme, Mess- und Prüftechnik, sowie die Simulation. Je nach Lehrangebot ist eine Schwerpunktbildung in Gebieten wie Konstruktion und Entwicklung, System- und Antriebstechnik, Energietechnik, Fahrwerk- oder Karosserietechnik, sowie Service oder Design möglich. Hinzu kommen Module wie Kosten- und Investitionsmanagement, Betriebsorganisation und Industriebetriebslehre, Projekt- und Qualitätsmanagement.
Studiengänge aus dem Bereich Elektromobilität vermitteln wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in Mathematik, Physik, Elektro-, Informations- und Werkstofftechnik sowie in Mechanik. Außerdem geht es um Batterietechnik, elektrische Antriebe oder Leistungselektronik.
Studiengänge wie Fahrzeugbau oder Automobilproduktion befassen sich mit der serienmäßigen Produktion von Kraftfahrzeugen und behandeln Bereiche wie Automobil- oder Produktionstechnik sowie elektronische/mechanische Systeme. Dazu kommen Module wie Automobilaufbau/Karosserie, Automobilelektronik, Antriebs-, Getriebe- und Fahrwerkstechnik, Mess- und Sensortechnik, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Systemtheorie und Systemtechnik, Simulationstechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Thermodynamik, CAD/CAE/CAM-Tools, Fertigungsverfahren, Automation und Montage sowie Qualitätsmanagement.
Aufbauend auf ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenfächern werden im Studiengang Verkehrsingenieurwesen/Verkehrstechnik die verkehrsspezifischen Kenntnisse in Gebieten wie Planung und Betrieb im Verkehrswesen, Mobilität und Verkehrsforschung, Verkehrsmanagement, Fahrzeugtechnik, Prüfung und Zulassung sowie ggf. Luft- und Raumfahrttechnik oder Schiffs- und Meerestechnik erweitert. Ergänzend gibt es Module aus dem wirtschafts-, rechts-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich.
Im Studium Luft- und Raumfahrttechnik wird neben den ingenieurwissenschaftlich-technischen Grundlagen wirtschafts-, rechts- und sozialwissenschaftliches Wissen vermittelt. Hinzu kommen anwendungsbezogene Module wie Aerodynamik, Entwurf und Konstruktion, Fertigungstechnik, Flugmechanik, Leichtbau, Triebwerksbau, Maschinendynamik, Regelungstechnik, Strömungslehre und Werkstofftechnik. Darüber hinaus werden z.B. Technisches Englisch, Betriebs- und Arbeitsorganisation, Kostenrechnung oder Managementwissen vermittelt. In seltenen Fällen wird das Studium kombiniert mit einer Pilotenausbildung (ATPL). Je nach Angebot erfolgt im Masterstudium eine Schwerpunktbildung auf Gebiete wie Flugzeugbau, Leichtbautechnologie, Triebwerks- oder Raumfahrttechnik.
In der Schiffs- und Meerestechnik stehen neben den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen Fächer wie Schweißtechnik, Hydromechanik, Schiffselemente, Schwimmfähigkeit und Stabilität auf dem Lehrplan. Es folgen spezielle Anwendungsmodule wie Schiffbau, Ausrüstung, Entwurf und Konstruktion von Schiffen, Schiffsmaschinenbau, Schiffselektronik, Messtechnik im Schiffbau, Fertigung und Werftbetrieb. Berufspraktische Studienanteile absolvieren die Studierenden in Form von Industrie- bzw. Forschungsprojekten. Schwerpunkte können in Fächern wie Schiffsentwurf, Hydrodynamik und Jachtdesign, Konstruktion, Schiffsfestigkeit und Schiffsausrüstung gesetzt werden.
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Im Studiengang Nautik gibt es anwendungsorientierte Einführungsveranstaltungen zur Navigation, Schiffssicherheit, Informatik und zum Arbeitsrecht. Es folgt eine Vertiefung in den Bereichen Schiffsführung, maritime Verkehrssicherheit und Umweltschutz, Ladungstechnologie und -sicherheit sowie Personalführung und Seebetriebswirtschaft. Wahlpflichtmodule gibt es in den Bereichen Nautik/Technik oder Wirtschaft/Recht. Hinzu kommen Ausbildungsfahrten und ein Simulatortraining. Neben dem Hochschulabschluss erwerben die Studierenden meist auch den Abschluss als Nautische*r bzw. Technische*r Wachoffizier*in.
Im Studiengang Schiffsbetriebstechnik stehen Module aus den Bereichen Seeverkehrswirtschaft, Maritimes Englisch, Personalführung oder Betriebs- und Gefahrstoffe auf dem Lehrplan. Vertiefungen sind u.a. in Fächern wie Verbrennungskraftmaschinen/Turbinen, Arbeitsmaschinen und Anlagentechnik, Maschinendynamik, Dampf-, Kälte- und Klimatechnik, Betriebsstoff- und Umweltschutztechnik, Schiffsautomatisierung, Schiffselektrotechnik, Schiffsmaschinenanlagen, Schiffsmaschinenbetrieb und -instandhaltung möglich. Hinzu kommen Module aus den Bereichen Öffentliches Recht und Seerecht sowie Betriebsführung und Arbeitsschutz. Neben Laborübungen an laufenden Maschinen werden auch Übungen am Simulator durchgeführt.
Im Studium der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft gibt es Modulangebote zu den Grundlagen sowie zu den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten. Hinzu kommen Grundlagen in Hafen- und Verkehrswirtschaft, Seeverkehrsökonomie, Nachhaltigkeit in der Logistik, Ladungstechnik, gefährlicher Ladung, maritimem Transportmanagement, Hafenmanagement, VWL, Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling, Vertrieb und Marketing sowie internationalem Qualitätsmanagement.
Zulassungskriterien & Studienbewerbung
Oft ist ein mehrwöchiges Vorpraktikum für die Aufnahme des Studiums verpflichtend. Für einige Studiengänge, wie etwa Schiffsbetriebstechnik, gelten besondere Zulassungsvoraussetzungen wie eine abgeschlossene Berufsausbildung als Schiffsmechaniker*in, in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Metall- oder Elektrotechnik inkl. einjähriger Seefahrtzeit oder eine zugelassene praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als Technische*r Offiziersassistent*in.
Berufsmöglichkeiten nach dem Studium
Ingenieur*innen für Elektromobilität finden Beschäftigung in Unternehmen des Fahrzeugbaus, bei Zulieferern der Fahrzeugindustrie, in Ingenieurbüros für technische Fachplanung oder in Energieversorgungsunternehmen. Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Forschungsinstituten.
Ingenieur*innen der Fahrzeugtechnik finden Beschäftigung in der Automobilindustrie bei Herstellern von Kraftfahrzeugteilen, -zubehör, -karosserien und -anhängern, bei Kfz-Zulieferbetrieben und im Schienenfahrzeugbau.
Verkehrsingenieur*innen arbeiten u.a. bei Verkehrsbetrieben, Transport- und Logistikunternehmen, in Verkehrsleitzentralen, Verbänden, Technischen Überwachungsvereinen, in der öffentlichen Verwaltung, als Sachverständige*r, als Freiberufler*in oder in Ingenieurbüros, in Software-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.
Ingenieur*innen der Luft- und Raumfahrttechnik arbeiten in Betrieben des Luftfahrzeug- und Triebwerkbaus. Daneben kommen Tätigkeiten bei Fluggesellschaften, Flughäfen, in der Automobilindustrie, der Windkraftbranche, an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie bei Ingenieurbüros oder Unternehmensberatungen in Frage.
Ingenieur*innen der Schiffstechnik finden Beschäftigung in der Werftindustrie, in Firmen für Schiffsausrüstungen, Klassifikationsgesellschaften, Schiffbau- und Wasserbau-Versuchsanstalten, in Ingenieurbüros, bei Reedereien und Behörden (z.B. Wasser- und Schifffahrtsämter).
Absolvent*innen des Studiengangs Maritime Technologien finden Einsatzfelder in allen Bereichen, in denen es um die technologische Nutzung des Meeres geht, also etwa Offshore-Zulieferindustrie und Offshore-Energienutzung, technischer Betrieb bei Entwicklungstätigkeiten, Fischfang und Fischwirtschaft sowie Schiffbau.
Schiffsingenieur*innen (Technische Schiffsoffiziere) und Nautische Schiffsoffiziere bzw. Kapitän*innen arbeiten insbesondere in der technischen und seemännischen Führung von Fracht- und Passagierschiffen, in der Bergungsschifffahrt sowie in der Hafen-, der Vermessungs- und Forschungsschifffahrt.
Ingenieur*innen der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft arbeiten bei Landorganisationen von Seeverkehrsbetrieben, See- und anderen Speditionen, Hafen- und Lagerhausgesellschaften, Beratungsgesellschaften oder Hafenbehörden.
Das Internetportal der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) e.V. informiert über Studienmöglichkeiten in diesem Bereich. www.skyfuture.de