Überblick

Fertigungs­technologien

Die Fertigungstechnologie beschäftigt sich mit der industriellen Produktion von Konsum- und Investitionsgütern. Dabei geht es sowohl um planerische, technische und betriebswirtschaftliche Fragen als auch um Management und Qualitätssicherung.

Das Studienfeld im Überblick

Auf einem Förderband unter einer dunklen Maschine für die Herstellung von Kartonagen liegen drei Stapel mit fertigen Kartons. Die Stapel werden von Kunststoffbändern zusammengehalten.
Foto: Hans-Martin Issler | Bundesagentur für Arbeit

In diesem Feld sind alle Studiengänge zusammengefasst, die sich mit Werkstoffen in der industriellen Fertigung auseinandersetzen: Dabei geht es um spezifische Eigenschaften von Materialien, wie etwa Papier, Holz, Keramik, Glas, Kunststoff oder Textilien, sowie um deren Verarbeitung, Aufbereitung und Montage. Auch das Design von industriellen Erzeugnissen und Fragen des Umweltschutzes in der industriellen Fertigung gehören dazu.

Studienangebot

  • Die Studiengänge „Druck- und Medientechnik“, „Papiertechnik“ und „Verpackungstechnik“ widmen sich der Reproduktions- und Satztechnik, Druckplatten und Druckverfahren sowie der Herstellung und Weiterverarbeitung von Zellstoff- und Papiererzeugnissen und Verpackungsmitteln (Papier, Karton, Folien) inkl. Umweltgesichtspunkten (Recycling).
  • Die Holzbearbeitung und -verarbeitung zu Fertigprodukten wie etwa Möbeln und die Nutzung v.a. in der chemischen Holzindustrie haben auf Holz spezialisierte Studiengänge wie „Holztechnik“, „Holztechnologie und Holzwirtschaft“ sowie „Holzbau und Ausbau“ hervorgebracht.
  • In Studiengängen wie „Bekleidungstechnik“ und „Textiltechnik“ geht es um die Aufbereitung von Naturfasern und die Erzeugung von Chemiefasern, um ihre Weiterverarbeitung zu Garnen und Textilien einschließlich Färbung und Veredlung sowie um die Weiterverarbeitung fertiger Stoffe zu Heimtextilien, Tag- und Nachtwäsche, Oberbekleidung und technischen Textilien.
  • Studiengänge wie „Kunststofftechnik“ und „Kunststoff- und Elastomertechnik“ befassen sich mit der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen (einschließlich dem Gummi-Rohstoff Kautschuk) und den dabei benutzten Maschinen und Geräten.
  • In Studiengängen wie „Fertigungstechnik“ geht es um die Planung, Durchführung und Überwachung der Fertigung von industriellen Produkten, unter Berücksichtigung von modernen Qualitätssicherungsmaßnahmen und betriebswirtschaftlichen Aspekten.

Inhalte des Studiums

  • Studiengänge wie „Druck- und Medientechnik“ vermitteln im Bachelor zunächst Basiskompetenzen in Mathematik, Physik, Informationstechnik sowie Wirtschaft. Außerdem wird der Umgang mit Publishing-Software eingeübt. Hinzu kommen Modulangebote zu Medientechniken, Druckverfahren, Maschinenelementen, Produktionsplanung und -steuerung, Controlling sowie Werkstoffen. Dazu gibt es Modulangebote zu Arbeitssicherheit, Wertstoffkreisläufen bzw. Nachhaltigkeit oder Fremdsprachen. Teils ist eine Spezialisierung möglich, z.B. Digital Publishing oder Medientechnik und -ökonomie. Entsprechend werden Kenntnisse der Medienproduktion bzw. der Technologien der Druckvorstufe, des Drucks und der Druckverarbeitung sowie auf kaufmännisch-wirtschaftlichem Gebiet vertieft. Im Masterstudium kann der Schwerpunkt auf ein Branchensegment oder einen Bereich gelegt werden, etwa auf Druck-Management oder Verpackungstechnik.
  • Studiengänge wie „Papier- und Verpackungstechnik“ oder „Papiertechnik“ vermitteln grundlegende mathematisch-naturwissenschaftliche und vertiefende ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Bereich Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Material- und Anlagentechnik für die Papier- und Verpackungsindustrie. Das Studienangebot ist überschaubar, teils werden diese Kompetenzen gebündelt vermittelt in neuen Studiengängen wie „Sustainable Science and Technology“.
  • Das Modulangebot im Studiengang „Holztechnik“ umfasst natur- und ingenieurwissenschaftliche sowie forst- und holzwirtschaftliche Grundlagen- und Vertiefungsfächer wie z.B. Verfahrenstechniken in der Holz- und Holzwerkstoffindustrie, Konstruktions- und Produktionstechnik, Konstruktion und Berechnungen bei Möbel- und Holzbauwerken, CNC-Technik, Qualitätsmanagement, ökologische Fragen der Holzverarbeitung und Betriebswirtschaft. Je nach Angebot der Hochschule ermöglichen Studienrichtungen und -schwerpunkte wie Anlagenautomatisierung, holzindustrielle Produktion, Möbelbau/ Konstruktion, Forstnutzung und Technologie, Holzbiologie oder Unternehmensführung eine Spezialisierung.
  • In Studiengängen wie „Textiltechnik“ und „Bekleidungstechnik“ werden mathematisch-naturwissenschaftliche, technische und fachspezifische Grundlagen vermittelt. Dazu gehören Module wie Mathematik und technisches Zeichnen, Physik, (Textil-)Chemie, Statistik, Informationstechnologie, Werkstoffe und Maschinen, textile Rohstoffe, Grundlagen der Textilerzeugung und -veredlung sowie betriebswirtschaftliches Grundwissen. Im weiteren Studienverlauf erfolgt die anwendungsorientierte Vertiefung mittels Modulangeboten zu Automatisierungstechnik, Fertigungssteuerung, CAD, Sicherheits- und Anlagentechnik, Faser-, Weberei-, Maschentechnologie, Verbundwerkstoffe, technische Textilien, Textilprüfung, chemische Analytik, Polymerchemie, Färberei, Textildruck, Umweltanalytik und -management. Schließlich folgen Inhalte zur Produkt- und Verfahrensentwicklung sowie die Vertiefung betriebswirtschaftlicher Kenntnisse in Organisation und Marketing. Teilweise können Schwerpunkte in Bereichen wie Textilmanagement, Bekleidungsmanagement, Textile Technologien oder Produktentwicklung gebildet werden.
  • Das Studium der „Kunststofftechnik“ beginnt mit Modulen aus Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Werkstofftechnik. Darauf aufbauend vermitteln anwendungsbezogene Module Kenntnisse der Kunststoffe, des werkstoffgerechten Konstruierens und der Kunststoffverarbeitung sowie in den Gebieten Polymerchemie, Messtechnik, Wärmetechnik, Elektro- und Antriebstechnik, Technische Mechanik, Werkzeugbau. Hinzu kommen nichttechnische Module wie Betriebswirtschaft, Qualitätsmanagement, Projektmanagement. Je nach Hochschule kann sich der Schwerpunkt mehr am Maschinenbau und der Verfahrenstechnik bzw. an der Chemietechnik orientieren.
  • In Studiengängen wie „Keramik, Glas- und Baustofftechnik stehen naturwissenschaftliche Module in Mathematik, Physik und anorganischer bzw. physikalischer Chemie im Curriculum. Daneben stehen Mineralogie, Kristallographie, Keramik, keramisches Rechnen, Grundlagen der Ingenieurwissenschaften und Fremdsprachen auf dem Stundenplan. Vertiefungsmöglichkeiten gibt es in Werkstoffkunde, mechanische und thermische Verfahrenstechnik, Mess- und Regelungstechnik, Glas und Glasuren, Industrielle Formgestaltung, silikatische Feinkeramik, Baukeramik, Struktur- und Funktionskeramik, feuerfeste Erzeugnisse sowie Betriebswirtschaft, Wertstoffrecycling und Qualitätssicherung.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

Einige Hochschulen führen ein hochschulinternes Auswahlverfahren durch.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

  • Ingenieur*innen der Druck- und Medientechnik arbeiten vorwiegend in Druckereien, in der Druckvorlagenherstellung, in der Druckweiterverarbeitung, in Zulieferbetrieben, im Fachhandel für das grafische Gewerbe, in Betrieben des Maschinenbaus (Druck-, Buchbindereimaschinen usw.). Da viele Zeitungen und Bücher inzwischen online bzw. als eBook angeboten werden und gedruckte Werbemittel teils durch digitale ersetzt wurden, gab es in den vergangenen Jahren einen Rückgang an Stellen in diesem Bereich.
  • Holzwirt*innen und Ingenieur*innen der Holztechnik arbeiten v.a. in der Holz bearbeitenden Industrie, z.B. in der Säge- und Hobelindustrie, in Sperrholz-, Holzfaser- und Spanplattenwerken, in der Holz verarbeitenden Industrie, z.B. in der Möbelherstellung, in der Holzleimbauindustrie, in Betrieben des Fertighausbaus, der Holzbauelemente-, Holzwarenherstellung sowie in der chemischen Holzindustrie, z.B. in der Herstellung von Holzschutzmitteln, -lacken und -leimen sowie in der Papier-, Pappen- und Zellstoffherstellung. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten der Holzhandel, die Bauwirtschaft, Herstellerbetriebe von Holzbe- und -verarbeitungsmaschinen und -anlagen, Forschung und Lehre, Behörden und Holzwirtschaftsverbände.
  • Ingenieur*innen – Bekleidungstechnik bzw. Textiltechik arbeiten in der Bekleidungs-, Textil- und Chemiefaserindustrie sowie in der Textilmaschinen- und Farbstoffindustrie, aber auch in textilnahen Branchen und Anwendermärkten wie der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie (z.B. Entwicklung und Produktion von Autositzbezügen). Berufsmöglichkeiten bestehen außerdem in Forschungs- und Prüfinstituten sowie im Handel.
  • Neben der Keramik- und Glasindustrie finden Ingenieur*innen für Werkstofftechnik mit dem Schwerpunkt auf Keramik und Glas überall dort Beschäftigung, wo keramische und Glaskomponenten Anwendung finden (u.a. Verkehrstechnik, Automobilbau, Bahn, Luft- und Raumfahrt, Chemische Industrie, Energie- und Umwelttechnik etc.)
Weitere Informationen

Gesamtverband textil + mode

Informationen rund um die Textilwirtschaft sowie zahlreiche Berufsinformationen
www.textil-mode.de

GO-TEXTILE!

Ausbildungsplattform der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie
www.go-textile.de

Hauptverband der deutschen Holzindustrie

Bundesverband Keramische Industrie