Geo­information, Vermessung

Ob Navigationssysteme, Satelliten, Ortungssysteme oder Landkarten – sie alle liefern Geoinformationen. Auch in der Vermessung werden Geodaten gebraucht. Studierende in diesem Feld lernen, wie sie die Daten erheben, verarbeiten und nutzen können.

Foto: Axel Jusseit | Bundesagentur für Arbeit
Eine Hand hält einen Stift auf einen ausgebreiteten Grundflächenplan.

Das Studienfeld im Überblick

Die Geoinformatik ist eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin. Sie entwickelt computergestützte Lösungen wie zum Beispiel Navigationshilfen oder 3-D-Modelle von Städten und Landschaften, um raumbezogene Daten zu analysieren und aufzubereiten. Dafür nutzt sie Methoden aus der Geografie, Geologie, Ökologie und Kartografie und verbindet diese mit Grundlagenwissenschaften wie Mathematik und Informatik.

Die Vermessungstechnik oder Geodäsie beschäftigt sich mit der Erfassung und Aufbereitung der Erdoberfläche. Unter Einsatz moderner Technologie – elektronische Tachymeter, Satellitenempfänger oder Photogrammetrie und Laserscanning – werden die so erhobenen Geodaten für die Planung, Überwachung und Ausführung etwa von Bauvorhaben gewonnen. Die Messdaten werden softwaregestützt ausgewertet und mithilfe von Geoinformationssystemen und Webdiensten dokumentiert und visualisiert.

Worum geht es im Studium?

Im grundständigen Studium warten eine Reihe von Modulen aus Naturwissenschaften und Mathematik sowie fachspezifische Themen auf dich, etwa: Ingenieurmathematik, Experimentalphysik, Geowissenschaften, Programmierung von Geodaten, Statistik und geodätisches Rechnen, Geodätische Messtechnik, Global Positioning Systems (GPS), Ingenieurgeodäsie und geodätische Punktefelder, Auswertemethoden, Geoinformation und Kartografie, Raumplanung, Flächen- und Immobilienmanagement, Photogrammetrie und Fernerkundung, Ausgleichsrechnung, astronomische, physikalische und mathematische Geodäsie, Positionierung und Navigation, Bildverarbeitung, Computergrafik / Visualisierung, Recht sowie Betriebs- und Volkswirtschaft.

Weiterführende Studiengänge bieten Spezialisierungsmöglichkeiten etwa in den Bereichen Kartografie, Geoinformatik oder Umweltinformation.

Was muss ich mitbringen?

Die Studiengänge im Bereich „Geoinformation, Vermessung“ sind überwiegend zulassungsfrei, in wenigen Einzelfällen wird ein Vorpraktikum verlangt, das in der Regel aber erst bis zum vierten Semester nachgewiesen werden muss. Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium: Mathematik, Erdkunde, Informatik und Physik sowie Englisch.

Welche Studienangebote gibt es?

Sowohl Hochschulen für angewandte Wissenschaften als auch Universitäten bieten Bachelor- und Masterstudiengänge in diesem Bereich an. Statt Vermessung wird meist der Begriff Geodäsie benutzt; Geoinformatik kann auch als Synonym für Geoinformation verwendet werden. Vereinzelt gibt es auch Duale Studienangebote.

Sowohl an Hochschulen für angewandte Wissenschaften als auch an Universitäten sind Praktika fester Bestandteil des Studiums. Bei Studiengängen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist meist ein ganzes Praxissemester integriert.

Wo arbeitet man nach dem Studium?

Beschäftigungsmöglichkeiten für Absolvent*innen gibt es bei Ingenieur- und Vermessungsbüros, bei Baufirmen, bei Flugzeug- und Automobilherstellern und deren Zulieferern sowie bei Herstellern von Mess- und Auswertungssystemen. Weitere Arbeitsmöglichkeiten bieten sich durch eine kombinierte Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr, bei Behörden wie Landesvermessungs- und Katasterämtern sowie bei Flurbereinigungsbehörden. Auch in der Forschung, beispielsweise an Hochschulen, gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten.

Stand: 09.07.2025