Sicherheit und Gefahrenabwehr, Rettungsingenieurwesen
Erdbeben, Hochwasser, Brände, Brückeneinstürze, Chemieunfälle: In unserer Welt kommt es immer wieder zu Katastrophen. In solchen Fällen werden Expert*innen gebraucht, die einen kühlen Kopf bewahren, das Krisenmanagement übernehmen und geeignete Abwehrmaßnahmen ergreifen.

Das Studienfeld im Überblick
Studiengänge im Bereich Sicherheit und Gefahrenabwehr bilden Expert*innen aus, die dafür sorgen, dass Sicherheitsrisiken minimiert oder Dinge wieder unter Kontrolle gebracht werden, die außer Kontrolle geraten sind. Bei Feuerwehr und Polizei, im Sicherheitsmanagement in Unternehmen verschiedener Branchen sowie bei Staat und Regierung entwickeln sie Sicherheitstechnik und -konzepte sowie Ablaufpläne und sorgen nicht nur im Katastrophenfall dafür, dass diese auch eingehalten werden. Weil das Tätigkeitsfeld so breit ist, brauchen Sicherheitstechniker*innen Fachwissen auf vielen Gebieten. Überschneidungen gibt es zu den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, aber auch zu Chemie, Physik und Psychologie.
Das etwas stärker spezialisierte Rettungsingenieurwesen ist eine fachübergreifend ausgerichtete Disziplin, die ingenieurwissenschaftliche Fächer mit sozialwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen und weiteren einschlägigen Fächern verbindet.
Worum geht es im Studium?
Im Studium setzen sich die Studierenden des Sicherheitsmanagements und der Sicherheitstechnik mit verschiedenen Disziplinen auseinander. Sie erlangen je nach Ausrichtung Grundlagenwissen u.a. aus den Bereichen Sicherheitstechnik, Arbeits-, Brand- und Umweltschutz, Ökotoxikologie, Elektrotechnik, Grundlagen der Kommunikation, Prävention und Krisenmanagement, IT-Sicherheitskonzepte, Marketing und Management, Recht und BWL sowie Psychologie. Darüber hinaus können sie eigene Schwerpunkte setzen. Dazu zählen etwa Hochwasser- oder Strahlenschutz, Löschtechnik und Öffentlichkeitsarbeit.
Studierende des Rettungsingenieurwesens erwerben zunächst naturwissenschaftliche und technische Grundlagen. Außerdem lernen sie, wie man Gefahren, Risiken und deren Zusammenhänge erkennt, sie einschätzt, ihnen vorbeugt und sie bekämpft. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Bedarfsplanung in Rettungsdienst und Brandschutz, mit Chemie, Humanbiologie, Epidemiologie, Ingenieurmathematik, Risikoanalyse, Notfallmedizin, Physik, Werkstofftechnik und Technischer Mechanik, aber auch Betriebswirtschaft und Marketing.
Was muss ich mitbringen?
Für ein Studium im Bereich Sicherheit und Gefahrenabwehr und des Rettungsingenieurwesens können in einigen Fällen mehrwöchige Praktika und Eignungsfeststellungsprüfungen Voraussetzung sein. Hilfreich sind, je nach gewähltem Fach, außerdem gute Kenntnisse in Mathematik, Physik, Chemie und Wirtschaft/Recht.
Welche Studienangebote gibt es?
Das Studienangebot im Bereich Sicherheit und Gefahrenabwehr umfasst sowohl generalistische Studiengänge als auch spezialisierte Angebote, etwa im Bereich „Industrielle Sicherheit“. Das Studium ist in der Regel sowohl forschungs- als auch anwendungsorientiert und beinhaltet Praktika. Mögliche Studiengangbezeichnungen sind „Gefahrenabwehr / Hazard Control“, „Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene“, „Risikoingenieurwesen“ oder schlicht „Sicherheitsmanagement“ und „Sicherheitstechnik“.
Studiengänge im Rettungsingenieurwesen bieten derzeit nur die Technische Hochschule Köln (Bachelor und Master) sowie die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (Bachelor) an.
Wo arbeitet man nach dem Studium
Absolvent*innen beider Fächer arbeiten unter anderem bei Berufsfeuerwehren, Rettungsdiensten, in der Industrie, bei Brand-, Katastrophen- und Umweltschutzbehörden des Bundes, der Länder oder von Gemeinden, bei der Polizei, als Sachverständige bei Versicherungen, im Bauwesen oder bei Banken, in der Entwicklung oder Herstellung von Brandschutz- und Sicherheitstechnik.