Überblick

Gesundheits­wissen­schaften

Die Studiengänge Pflege, Pflegepädagogik, Pflege- und Gesundheitsmanagement sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaft sollen dem Mangel an qualifizierten Führungskräften in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege entgegenwirken. Zugleich soll damit eine wissenschaftliche Grundlage für die Qualifikationsanforderungen der Pflegefachberufe geschaffen werden.

Das Studienfeld im Überblick

Ein Krankenbett aufgenommen vom unteren Ende. Neben dem Krankenbett steht ein Nachtschrank mit ausklappbarem Tablett. An der Wand hängen Bilder in verschiedenen Größen.
Foto: Mathias Lange | Bundesagentur für Arbeit

Die Gesundheitswissenschaften sind ein relativ junges Studienfeld. Die ersten Studienmöglichkeiten gab es im Rahmen von dualen Studiengängen im Pflegebereich. Nötig geworden ist die Akademisierung der Pflege- und Gesundheitsberufe aufgrund des demografischen Wandels, epidemiologischer Veränderungen sowie des medizinischen Fortschritts. Sie überschneiden sich inhaltlich z.T. mit medizinischen Studiengängen, führen aber zu einem nicht-ärztlichen Beruf.

Studienangebot

Universitäten, Fachhochschulen und duale Hochschulen bieten die Studiengänge an und vermitteln Kenntnisse aus Pflege, Gesundheitswesen, Betriebswirtschaftslehre, Personalwesen, Pflegewissenschaft und Medizin. Die Studierenden lernen, Konzepte für die Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu entwickeln, einschließlich Pflegeprozess und Pflegedokumentation.

Das Studium erfolgt als Vollzeitstudium oder als berufsbegleitendes Studium. Auch die Möglichkeit eines Fernstudiums besteht.

  • Die Studiengänge im Bereich Pflege- und Gesundheitsmanagement beschäftigen sich mit gesundheitsökonomischen Fragestellungen. Das Studium vermittelt breite Kenntnisse der betriebswirtschaftlichen und strukturellen Bedingungen des jeweiligen Branchen- und Dienstleistungsumfelds und qualifiziert für Managementaufgaben in der Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, Ablaufprozesse im Gesundheitswesen so zu gestalten, dass bei gleicher oder gar verbesserter Qualität weniger Ressourcen verbraucht werden.
  • Der Studienbereich Gesundheitsförderung/Gesundheitspädagogik dagegen hat die Planung und Umsetzung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und dabei Aspekte der Prävention, Intervention und Rehabilitation zum Gegenstand.
  • Der Studiengang Hebammenwissenschaften vermittelt wissenschaftliche und praktische Kompetenzen zu Schwangerschaft, Geburt und Kindergesundheit. Studierende erlangen Grundlagenwissen in Anatomie, Physiologie, Beratung, Geburtshilfe, Pädiatrie und Recht. Ziel ist es, auf die wissenschaftlich fundierte und situationsspezifische Betreuung von Schwangeren, Gebärenden oder Wöchnerinnen vorzubereiten.
  • Studiengänge im Bereich Pflegepädagogik vermitteln Wissen in den Bereichen Bildungsmanagement, Ethik in Gesundheit und Medizin, Managementmethoden und -instrumente, Medizinische Psychologie und Soziologie sowie Pädagogische Psychologie. Außerdem erwerben die Studierenden pflege- und gesundheitswissenschaftliche Grundlagen.
  • Die akademische Auseinandersetzung mit dem Sanitäts- und Rettungswesen beinhaltet wissenschaftliches und praktisches Wissen in Unfallmedizin, Akutdiagnostik und Akuttherapie sowie Rettungswesen und Katastrophenschutz.

Inhalte des Studiums

Im Bachelorstudium gibt es je nach fachlicher Ausrichtung des Studiengangs Modulangebote zu den Themen: Pflegewissenschaft und Pflegeforschung, Handlungsgrundlagen und Handlungskonzepte der Pflege und Geburtshilfe, medizinische, naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Grundlagen der Pflege und Geburtshilfe, Epidemiologie, Psychologie, Theorien und Methoden der Pflegewissenschaft, Pädagogik für Gesundheitsberufe/Pflegepädagogik, Ökonomie des Gesundheitswesens, Gesundheitswissenschaften/Public Health, Gesundheitsmanagement, Prävention und Gesundheitsförderung, Beratung und Verhaltensmodifikation, rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen, Berufsethik der Pflege, Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, Personalentwicklung, betriebliche Steuerungsprozesse, Kosten und Leistungsrechnung, Statistik, EDV.

Im Masterstudium erfolgt eine Verbreiterung der Grundlagen oder eine Spezialisierung.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

Neben der Hochschul- bzw. Fachhochschulreife wird in den pflegewissenschaftlichen Studiengängen häufig eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung und ein- oder mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt (vgl. auch „Weiterbildende Studiengänge“). Daneben bestehen duale Studiengänge, die außer der Hochschul- bzw. Fachhochschulreife einen Ausbildungsvertrag voraussetzen. Zudem gibt es einige wenige primärqualifizierende Modellstudiengänge, wobei die Ausbildung an einer Hochschule stattfindet, ergänzt um praktische Inhalte, deren Anteil der gesetzlich vorgegebenen Stundenzahl für die staatliche Prüfung nach den Berufsgesetzen entspricht.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

An Hochschulen aus- und weitergebildete Pflegefachkräfte finden vorrangig Beschäftigung als Pflegeexpert*innen in der Pflegedienstleitung in Krankenhäusern, Sanatorien, Pflegeheimen sowie bei ambulanten Diensten. Sie übernehmen Managementaufgaben bzw. die Unternehmensführung von Betrieben des Gesundheits- und Sozialwesens.

Pflegewissenschaftler*innen arbeiten überwiegend in der Forschung und Lehre sowie als Berater*innen bei Institutionen der Gesundheitsförderung, der Gesundheits- und Sozialpolitik, bei Ämtern und Verbänden, oder sie übernehmen Führungspositionen in Pflegeeinrichtungen.

Insbesondere Absolvent*innen der Studiengänge Pflegepädagogik finden ihren Arbeitsplatz an Berufsfachschulen und Schulen des Gesundheitswesens. 

Der Studiengang Gesundheitsmanagement qualifiziert Absolvent*innen für Einsatzgebiete in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung, bei Kranken- und Pflegeversicherungen, im Bereich der Gesundheitsförderung und -information sowie in der pharmazeutischen Industrie und im Arzneimittelhandel.