Kulturwissenschaften
Studienangebote in diesem Studienfeld sind multidisziplinär angelegt, vereinen also Studieninhalte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Die Ethnologie etwa erforscht die Kulturen von Völkern und ethnischen Gruppen weltweit, während sich die Volkskunde auf europäische Gesellschaften beschränkt.

Das Studienfeld im Überblick
Im Mittelpunkt des Studiums steht die wissenschaftlich-theoretische Auseinandersetzung mit „Kultur“ im weitesten Sinne. Wie entstehen Kulturen und welche Bedeutung hat Kultur für und in einer Gesellschaft? Je nach Ausrichtung behandeln die Studiengänge auch die kulturellen Aspekte von Ethnologie und Sprachwissenschaften, verschiedene Kulturen, deren historische Entwicklung sowie einzelne Kulturleistungen und -techniken und vergleichen sie miteinander. Die Studierenden setzen sich aber nicht nur theoretisch mit kulturwissenschaftlichen Inhalten auseinander, sondern beschäftigen sich in der Denkmalpflege oder den Konservierungs- und Restaurierungswissenschaften auch mit dem Erhalten oder Rekonstruieren von Architekturen und archäologischen Funden. Auf Tätigkeiten in Museen und anderen kulturellen Einrichtungen bereiten Studiengänge im Bereich Kulturmanagement und Museologie vor. Dort werden auch Aspekte wie Kulturfinanzierung, Controlling, Marketing, Management und Logistik oder die anwendungsbezogene Orientierung über mögliche Berufsfelder behandelt. Teilweise handelt es sich dabei um internationale Studiengänge.
Ethnolog*innen betreiben auch empirische Feldforschung und nehmen zeitweise am Leben von Gruppen teil, die sie untersuchen. Dadurch erhalten sie tiefe Einblicke. Von Studieninteressierten wird entsprechend eine große Offenheit für den direkten Kontakt mit (fremden) Menschen erwartet, genauso wie ein hohes Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen.
Worum geht es im Studium?
Allen kulturwissenschaftlichen Studiengängen gemein sind Veranstaltungen zu Kulturtheorie und -geschichte. Daneben vermitteln Module, je nach Hochschule, Kenntnisse aus einem breiten Spektrum an wählbaren Fachdisziplinen. Das Veranstaltungsangebot umfasst die Auseinandersetzung mit Fragen der wissenschaftlichen Methodik und Interdisziplinarität. Außerdem gibt es wirtschafts- und rechtswissenschaftliche sowie künstlerische und ästhetische – zum Teil auch kultur- und kunstpraktische oder technische – Studieninhalte bis hin zu Einführungen in die Datenverarbeitung und Sprachkurse.
Was muss ich mitbringen?
Auf ein Studium der Kulturwissenschaft bereiten dich diese Schulfächer am besten vor: Geschichte, Deutsch, Kunst, Musik und Englisch.
Je nach Ausrichtung sind für den Studienerfolg unterschiedliche Fähigkeiten wichtig. Ausgeprägtes Sprachvermögen und interkulturelle Kompetenz sind wesentliche Grundlagen für alle diese Studiengänge.
Welche Studienangebote gibt es?
Die Bachelorstudiengänge werden meist an Universitäten, selten auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften angeboten. Sie können Bezeichnungen tragen wie Empirische Kulturwissenschaft, Social and Cultural Anthropology, Ethnologie, Volkskunde/Europäische Ethnologie, Kulturgeschichte, Deutsch-Französische Studien/Études Franco-Allemandes, Kulturmanagement, Museologie, Sozial- und Kulturanthropologie.
Wo arbeitet man nach dem Studium?
Kulturwissenschaftler*innen nehmen in erster Linie kommunikative und integrative Aufgaben im kulturellen Sektor wahr. Als Angestellte oder freiberuflich Tätige sind sie beratend tätig, etwa in der Politik. Darüber hinaus organisieren sie im Auftrag privater oder öffentlicher Kulturveranstalter Ausstellungen, Stadtfeste, Theater- oder Filmfestivals und mehr. Sie arbeiten außerdem als Museumspädagog*innen und Museolog*innen oder als Journalist*innen bei Presse, Rundfunk und Fernsehen. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich auch in den Bereichen Kulturmanagement, Tourismus, Werbung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Medien, Handel, Wissenschaft und Forschung sowie in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit.
Neben Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Museen gibt es für Absolvent*innen ethnologischer Studiengänge Beschäftigungsmöglichkeiten in Bereichen, in denen interkulturelle Kompetenzen und ein kulturell ausgerichtetes Regionalwissen gefragt sind. Dazu gehören die Entwicklungszusammenarbeit, Beschäftigungen in internationalen Organisationen und in Bereichen, die sich mit Migration befassen.