Die Bachelorstudiengänge werden meist an Universitäten, selten auch an Fachhochschulen angeboten. Sie können Bezeichnungen tragen wie Empirische Kulturwissenschaft, European Cultures and Society, Ethnologie, Volkskunde/Europäische Ethnologie, Deutsch-Französische Studien/Études Franco-Allemandes, Deutsch-Polnische Studien, Kulturarbeit, Kulturmanagement, Museologie, Sozial- und Kulturanthropologie.
Kulturwissenschaften
Studienangebote, die Teilbereiche des breiten Spektrums der Kulturwissenschaften umfassen, sind multidisziplinär angelegt, vereinen also Studieninhalte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Die Ethnologie etwa erforscht und vergleicht die Kulturen von Völkern und ethnischen Gruppen weltweit, während sich die Volkskunde auf europäische Gesellschaften beschränkt.
Das Studienfeld im Überblick

Im Mittelpunkt des Studiums steht die wissenschaftlich-theoretische Auseinandersetzung mit „Kultur“ im weitesten Sinne, dabei werden Aspekte wie Kulturfinanzierung, Controlling, Marketing, Management und Logistik oder die anwendungsbezogene Orientierung über mögliche Berufsfelder beachtet. Teilweise handelt es sich dabei um internationale Studiengänge.
Die Kulturwissenschaften sind ein stark interdisziplinäres Studienfeld: Je nach Ausrichtung beinhalten sie auch die kulturellen Aspekte von Ethnologie und Sprachwissenschaften. Kulturen, deren historische Entwicklung sowie einzelne Kulturleistungen und -techniken werden untersucht und miteinander verglichen. Die Studierenden setzen sich aber nicht nur theoretisch mit kulturwissenschaftlichen Inhalten auseinander, sondern beschäftigen sich in der Denkmalpflege oder den Konservierungs- und Restaurierungswissenschaften auch mit dem Erhalten oder Rekonstruieren von Architekturen und archäologischen Funden. Auf Tätigkeiten in Museen und anderen kulturellen Einrichtungen bereiten Studiengänge im Bereich Kulturmanagement und Museologie vor.
Ethnolog*innen betreiben auch empirische Feldforschung und nehmen zeitweise am Leben von Gruppen teil, die sie untersuchen. Dadurch erhalten sie tiefe Einblicke. Von Studieninteressierten wird entsprechend eine große Offenheit für den direkten Kontakt mit (fremden) Menschen erwartet sowie hohes Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen.
Je nach Ausrichtung sind für den Studienerfolg unterschiedliche Fähigkeiten wichtig. Ausgeprägtes Sprachvermögen und interkulturelle Kompetenz sind wesentliche Grundlagen für alle diese Studiengänge.
Studienangebot
Inhalte des Studiums
Allen kulturwissenschaftlichen Studiengängen gemein sind Veranstaltungen zu Kulturtheorie und -geschichte. Daneben vermitteln Module, je nach Hochschule, Kenntnisse aus einem breiten Spektrum an wählbaren Fachdisziplinen. Das Veranstaltungsangebot umfasst die Auseinandersetzung mit Fragen der wissenschaftlichen Methodik und Interdisziplinarität, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche sowie künstlerische und ästhetische, zum Teil auch kultur- und kunstpraktische oder technische Studieninhalte, bis hin zu Einführungen in die Datenverarbeitung und Sprachkurse.
Berufsmöglichkeiten nach dem Studium
Kulturwissenschaftler*innen und Kulturpädagog*innen nehmen in erster Linie kommunikative und integrative Aufgaben im kulturellen Sektor wahr. Als Angestellte oder freiberuflich Tätige organisieren sie im Auftrag privater oder öffentlicher Kulturveranstalter Ausstellungen, Stadtfeste, Theater- oder Filmfestivals und mehr. Sie arbeiten außerdem als Museumspädagog*innen und Museolog*innen oder als Journalist*innen bei Presse, Rundfunk und Fernsehen. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich auch in den Bereichen Kulturmanagement, Tourismus, Werbung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Medien, Handel, Wissenschaft und Forschung sowie in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit.
Neben Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Museen bieten sich den Absolvent*innen ethnologischer Studiengänge Beschäftigungsmöglichkeiten in Bereichen an, in denen interkulturelle Kompetenzen und ein kulturell ausgerichtetes Regionalwissen gefragt sind. Dazu gehören die Entwicklungszusammenarbeit, Beschäftigungen in internationalen Organisationen und in Bereichen, die sich mit Migration befassen