Studienumstieg

Nach zwei Wechseln am Ziel

Auf einer schräg liegenden Schreibtafel mit Holzrand steht in Großbuchstaben das Wort "Traumjob" mit einem Fragezeichen dahinter. Unter dem Fragezeichen liegt ein Stück Kreide.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Maximilian Dangl (28) wechselte gleich zweimal das Studienfach, bevor er das fand, was ihm wirklich Spaß macht. Heute studiert er Medizin und ist glücklich mit seiner Wahl.

Maximilian Dangl
Foto: privat

„Nach dem Abitur wollte ich raus aus dem Elternhaus in der Pfalz und nahm ein Jurastudium in Bielefeld auf“, berichtet Maximilian Dangl. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich mit 19 Jahren damals doch noch nicht bereit war, mich in einer fremden Stadt mit neuen Leuten einzuleben.“ Weil er sich mit der Lebenssituation und auch mit dem Jurastudium nicht wohlfühlte, brach er das Studium in Bielefeld nach einem Semester ab und ging zurück in die Pfalz. An der heimatnahen Universität Landau schrieb er sich stattdessen für den Bachelorstudiengang Psychologie ein. „Hier fehlte mir aber der medizinische und biologische Tiefgang, den ich erwartet hatte“, erzählt er.

Die Entscheidung für einen weiteren Studienfachwechsel fiel Maximilian Dangl nicht leicht. „Ich habe gedanklich mit mir gekämpft, Pro- und Kontralisten geschrieben, nächtelang wachgelegen und gegrübelt.“ Die größte Unterstützung in dieser Zeit waren seine Eltern, mit denen er zahllose Gespräche führte. „Sie haben mir klargemacht, dass es eigentlich schon immer mein Wunsch war, Medizin zu studieren. Aber mit 19 Jahren hatte ich noch nicht den Mut dazu – obwohl meine Abiturnote für die Bewerbung auf einen Medizinstudienplatz ausgereicht hätte.“

Sich von Interessen leiten lassen

Maximilian Dangl recherchierte viel im Internet und bewarb sich schließlich für einen Medizinstudienplatz in Gießen. Nach vier Semestern ließ er das Psychologiestudium damit hinter sich. „Die Entscheidung war genau das Richtige für mich“, sagt der Student, der mittlerweile im achten Semester studiert. Zwar ist der Arbeitsaufwand für Medizin nochmal um Einiges höher als für Psychologie, sodass er weniger Freizeit hat. „Aber ich beschäftige mich nun genau mit dem, was mich interessiert.“

Genau das ist auch sein Rat an Studierende, die ebenfalls Zweifel an ihrer Studienfachwahl hegen: „Überlegt genau, wo eure Interessen liegen. Nur dann schafft ihr es auch, ein Studium durchzuziehen und Freude daran zu haben.“ Im Rückblick hätte sich Maximilian Dangl gewünscht, doch die eine oder andere Beratung einer Universität in Anspruch genommen zu haben. „Mit einer Perspektive von außen wäre mir in all meiner Unsicherheit die Entscheidung vielleicht leichter gefallen.“ Nicht jeder hat das Glück, über seine Zweifel mit der Familie diskutieren zu können. „In solch einem Fall sind Studienberatungen oder psychologische Beratungsstellen sicherlich eine gute Anlaufstelle“, ist Maximilian Dangl überzeugt.

Beispiele aus der Praxis: Zweifel am Studium