Überblick

Sprach-, Literatur­wissen­schaften, Dolmetschen und Übersetzen

Studiengänge aus dem Feld Sprach-, Literaturwissenschaften, Dolmetschen und Übersetzen befassen sich mit unterschiedlichen Bereichen von Sprache.

Das Studienfeld im Überblick

Nachaufnahme eines geöffneten japanisch-deutschen Wörterbuches, auf dessen Seite eine Hand ein Lesezeichen hält.
Foto: Ingo Wagner | Bundesagentur für Arbeit

Im Gegensatz zu Studiengängen, die sich mit einer Sprache beschäftigen, geht es bei diesem Studienfeld nicht um eine einzelne Sprachgruppe, sondern um einen transnationalen oder vergleichenden Ansatz. Studiengänge dieses Bereichs sind auf bestimmte Themen innerhalb der Sprach- und Literaturwissenschaften spezialisiert oder befassen sich wie das Dolmetschen mit der inhaltsgetreuen Übertragung von einer Sprache in die andere.

Studienangebot

Meist werden die Studiengänge dieses Studienfeldes grundständig und weiterführend angeboten. Studiengangsbezeichnungen lauten u.a. „Allgemeine Sprachwissenschaft“, „Komparatistik“, „Phonetik“, „Language Sciences“, „Linguistik“, „Indogermanistik“, „Computerlinguistik“, „Internationale Kommunikation und Übersetzen“, „Fachübersetzen“, „Übersetzungswissenschaft“ oder „Rhetorik“. Einige Studiengänge werden auch in Form von Kombinationsstudiengängen angeboten.

Enge Wechselbeziehungen haben Sprach- und Sprechwissenschaften zu den jeweiligen Nachbardisziplinen Pädagogik, Anthropologie, Ethnologie, Logik, Philosophie, Informatik, Psychologie sowie zu therapeutisch ausgerichteten Studiengängen.

Inhalte des Studiums

  • Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft befasst sich meist mit einem Vergleich innerhalb der indoeuropäischen Sprachenfamilie oder mit der Rekonstruktion und Korrektur defekter Textüberlieferungen, die als Quelle für andere Disziplinen dienen. Beispiele hierfür sind Studiengänge wie Historische Linguistik sowie Indogermanistik.
  • In der allgemeinen Sprachwissenschaft geht es i.d.R. um lebende Sprachen sowie die gegebenen Sprachsysteme in phonologischer, morphologischer, syntaktischer, semantischer, pragmatischer und textkritischer Hinsicht. Eine wichtige Disziplin ist dabei die Kommunikationsforschung, die sich mit der zwischenmenschlichen Kommunikation befasst. Als besondere Forschungsbereiche haben sich die Psycholinguistik, die Soziolinguistik und die Pragmalinguistik herausgebildet.
  • Studiengänge wie Computerlinguistik behandeln die Verarbeitung natürlicher Sprache in Computersystemen. Hier gibt es Überschneidungen mit der Informatik und der Informationswissenschaft. Die Texttechnologie hat u.a. die technologische Aufbereitung sowie die Informationsanreicherung von Texten zum Gegenstand.
  • Sprachlehrforschung, z.B. der Studiengang Fremdsprachendidaktik, beschäftigt sich mit den Bedingungen und Möglichkeiten des Lernens und Lehrens von Fremdsprachen sowie deren kommunikativer Verwendung.
  • Sprechwissenschaft, Rhetorik und Phonetik befassen sich mit den Bedingungen menschlicher Kommunikation unter dem Gesichtspunkt lautsprachlicher Äußerungen, also mit dem menschlichen Sprechen und Hören sowie mit pädagogischen, kommunikationstheoretischen oder sprachheilpädagogischen Aspekten des Sprechens.
  • In Studiengängen aus dem Bereich Übersetzen und Dolmetschen geht es um die inhaltsgetreue Übertragung von Reden, Gesprächen oder geschriebenen, auch literarischen Texten in andere Sprachen. In der Regel entscheidet man sich bei diesen Studiengängen für eine Kombination aus zwei Fremdsprachen.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

Je nach Hochschule kann ein örtliches Auswahlverfahren zum Einsatz kommen. Erforderlich sind i.d.R. Kenntnisse in mehreren Fremdsprachen, davon mindestens zwei lebende Sprachen sowie ausreichende Lateinkenntnisse, die z.T. durch schriftliche Tests belegt werden müssen.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Sprach- und Sprechwissenschaftler*innen finden Beschäftigungsmöglichkeiten in Forschung und Lehre, Bibliotheken, Archiven, Dokumentationsstellen, bei Verlagen, Rundfunk- und Fernsehanstalten, in Ministerien (Bund und Länder), internationalen Behörden, Einrichtungen der Erwachsenenbildung, bei entsprechendem Studienschwerpunkt auch in therapienahen Arbeitsbereichen oder im Umfeld der Darstellenden Künste.

Computerlinguist*innen arbeiten darüber hinaus in Softwareentwicklungsunternehmen und Übersetzungsbüros.

Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen arbeiten vorrangig in Dolmetscher- und Übersetzungsbüros oder größeren Unternehmen aller Wirtschaftszweige. Neben der reinen Übersetzertätigkeit übernehmen sie dabei häufig Aufgaben im Projektmanagement, in der Auftragssachbearbeitung, in der Unternehmenskommunikation oder in der Kundenpflege. Arbeitsmöglichkeiten gibt es ferner bei internationalen Organisationen, Verwaltungen, Behörden, Dolmetscherschulen, Sprachvereinen, Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie (i.d.R. freiberuflich) als Literaturübersetzer*in.