Testverfahren

Zu sich selbst ehrlich sein

Die Bildschirme eines Laptops, eines Tablets und eines Smartphones zeigen einen Kompetenztest.
Foto: Bundesagentur für Arbeit

Passt der Lehrberuf zu mir und meinen Fähigkeiten? Vorab ist das oft schwierig zu beurteilen. „Career Counselling for Teachers“ (CCT) kann jedoch dabei helfen. Amelie Krause (20) berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Test und was sie für ihren Weg zur Lehrerin davon mitnehmen kann.

Zehn Minuten. Nicht länger dauerte es, bis Amelie Krause die Fragen des CCT-Tests beantwortet und ihr Ergebnis mitsamt Interpretationen und Ratschlägen erhalten hatte. Zum ersten Mal hatte sie den Test in der zehnten Klasse absolviert, um zu checken, ob ihr bereits damals bestehender Berufswunsch – Lehrerin – zu ihr passt. Denn der Test fragt nicht nur nach lehramtsspezifischen Qualitäten und pädagogischen Vorerfahrungen, sondern auch nach persönlichen Eigenschaften, etwa ob man sich als kontaktfreudig, ruhig, gewissenhaft oder chaotisch einschätzen würde.

Voraussetzung fürs Studium

Für ihr geplantes Studium hatte die Baden-Württembergerin zwei Studienorte in der engeren Auswahl: Heidelberg und Mannheim. Da die Fakultäten ihrer Fächerkombination – ein sprachliches und ein naturwissenschaftliches – an der Uni in Heidelberg sehr weit auseinanderliegen, fiel die Wahl auf Mannheim. „Im Bewerbungsverfahren wählt man den Wunschstudiengang aus, in meinem Fall Lehramt, und dann werden die Voraussetzungen dafür angezeigt“, berichtet Amelie Krause. Unter anderem musste sie eine Bestätigung hochladen, dass sie den CCT-Selbsttest absolviert hat. In Baden-Württemberg ist dieser nämlich vor dem Lehramtsstudium verpflichtend. Also machte sie sich nochmal an die Fragen, die sie schon aus ihrer Schulzeit kannte.

„Der Test ist sehr einfach und selbsterklärend. Jede*r kann ihn machen“, sagt die Studentin. „Man sucht im Internet nach ‚Lehrerorientierungstest‘ oder ‚CCT-Test‘, dann wird er direkt angezeigt. Nach dem Test bekommt man sofort die Ergebnisse und eine Bestätigung, dass man ihn gemacht hat. Die Bestätigung schickt man an die Uni.“ Die Hochschule selbst sieht die Ergebnisse nicht, sondern möchte nur sichergehen, dass der Test absolviert wurde.

Kompetenzen, Persönlichkeit, Vorerfahrungen

An den Modus des Tests erinnert sich die 20-Jährige gut: „Es begann mit allgemeinen Fragen zum Lehrberuf, zum Beispiel ob man jungen Menschen gerne etwas erklärt und bereit wäre, manches auch zehn Mal zu erklären. Ob man Schüler*innen bei Einzelarbeiten gerne betreut oder neue Schüler*innen in die Klasse integriert, wurde auch abgefragt“, erinnert sich Amelie Krause. Das regte zur Reflexion an. „Solche Fragen haben mir wirklich nochmal vor Augen geführt: Was braucht man? Was ist wichtig? Macht es mir Spaß? Oder eher nicht?“

Nach den Fragen zu lehramtsspezifischen Tätigkeiten folgten zwei weitere Fragenblöcke zur Persönlichkeit und zu Vorerfahrungen. „Da standen viele Charaktereigenschaften, bei denen man sich selbst einschätzen konnte. Im letzten Teil wurde zum Beispiel gefragt, ob man schon einmal Nachhilfe gegeben oder gebabysittet hat“, rekapituliert die Studentin. Als angenehm empfand sie, dass es keine Freitextfelder gab, sondern alle Antworten zum Ankreuzen waren, und dass der Test jederzeit gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden konnte.

Amelie Krause hat der CCT-Selbsttest in ihrer Entscheidung bestätigt. „Ich habe aber auch mit Leuten geredet, die sich nicht so sicher waren und es sich doch anders überlegt haben.“ Wichtig ist also, die Fragen des Tests für sich ehrlich zu beantworten und am Ende das Gesamtergebnis zu betrachten.

Beispiele aus der Praxis: Testverfahren