Podcast

Fremdsprachen studieren

01.11.2025

Häufig liebäugeln junge Menschen damit, nach dem Abitur eine Fremdsprache zu studieren. Aber hat das noch Zukunft? Wie ist so ein Studiengang eigentlich aufgebaut und welche beruflichen Möglichkeiten hat man danach? In dieser Folge des Studienwahl-Podcasts beantwortet uns Professor Dr. phil. Benjamin Loy diese Fragen. Für Beispiele aus der Praxis sorgt außerdem Isabel Frey. Sie ist Konferenzdolmetscherin und liebt ihren Beruf. 

  • Ein Porträt-Foto von Isabel F.

    Es macht mir sehr viel Spaß, auch hinter die Kulissen zu blicken und die Kombination aus Themen, aus Reisen, aus Abwechslung und eben die Möglichkeit, die Sprachen wirklich anzuwenden.

    Isabel Frey, freiberufliche Konferenzdolmetscherin bei HAUPTSTADTDOLMETSCHER
  • Ein Porträt-Foto von Benajmin L.

    Fremdsprachenstudiengänge bereiten auf ganz vielfältige Berufsfelder vor, sind wahnsinnig spannend und bieten auch die Möglichkeit, sich innerhalb eines Berufslebens vielfach zu verändern.

    Prof. Dr. phil. Benjamin Loy, Professor für Romanischen Philologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München

Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: Der Studienwahl-Podcast – Wissenswertes für deinen Weg ins Studium

studienwahl.de: Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Das schrieb einst Ludwig Wittgenstein. Fremdsprachen öffnen ja eben genau das: Neue Welten, andere Länder, andere Kulturen, andere Lebensweisen. Und wer sich für eine oder mehrere Fremdsprachen begeistert, der kann sich das nach dem Abitur ja auch ganz gut als Studienfach vorstellen, oder? Doch wie sind solche Studiengänge aufgebaut und was macht man dann eigentlich im Anschluss? In der heutigen Podcast Folge spreche ich darüber mit Herrn Professor Dr. phil. Benjamin Loy. Er ist Professor für Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Außerdem berichtet uns Isabel Frey von ihrem Werdegang und Arbeitsalltag als Konferenzdolmetscherin. Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören!

studienwahl.de: Hallo Frau Frey, hallo Herr Loy, herzlich willkommen beim Studienwahl Podcast!

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Hallo!

Isabel Frey: Hallo! Danke, dass ich hier sein darf!

studienwahl.de: Herr Loy! Können Sie den Hörerinnen und Hörern kurz aufzeigen, wie Fremdsprachen Studiengänge inhaltlich grob aufgebaut sind?

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Ja, also Fremdsprachenstudiengänge sind klassischerweise so aufgebaut, dass sie natürlich den Spracherwerb erstmal umfassen, in der Regel mit Muttersprachler*innen an der Universität. Das schließt dann üblicherweise auch ein oder mehrere Auslandssemester ein, um diese Sprachfähigkeiten zu verfestigen. Wenn das Fremdsprachenstudium ausgerichtet ist auf das Lehramt, kommt natürlich noch die fachdidaktische Ausbildung hinzu und wir haben klassischerweise drei weitere Säulen. Das ist einmal das, was man früher Landeskunde nannte, heute vielleicht eher Kulturwissenschaft umschreibt. Es geht vor allem um kulturgeschichtliche Fragen der entsprechenden Studierenden, Länder oder Regionen. Und wir haben die Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit Sprachgeschichte, aber natürlich auch mit den Strukturen von Sprachen, ihrem Gebrauch, den unterschiedlichen Funktionen. Und die Literaturwissenschaft - wie der Name schon sagt - setzt sich mit einem breiten Spektrum an literarischen Werken in den Fremdsprachen auseinander, historisch gesehen aber auch aus der Gegenwart und eigentlich in allen Gattungen und vielfältigen Medien, was etwa auch den Film einschließt oder Graphic Novels.

studienwahl.de: Benötigt man Vorkenntnisse?

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Das hängt immer so ein bisschen von der studierten Fremdsprache ab. In den klassischen Schulsprachen ist es so, dass oft Vorkenntnisse erwartet werden. Natürlich vor allem im Englischen zum Beispiel. In vielen anderen aber ist es traditionellerweise so, dass man eigentlich keine Vorkenntnisse braucht. Das handhaben die Universitäten unterschiedlich. Häufig gibt es auch Intensivkurse noch vor Studienbeginn oder in den ersten Semestern, um dann eben vor allem diesen Spracherwerb relativ schnell voranzutreiben.

studienwahl.de: Frau Frey, was und wo haben Sie denn studiert und wieso haben Sie sich dafür entschieden?

Isabel Frey: Ich habe an der Universität in Heidelberg erstmal einen Bachelor Übersetzungswissenschaft gemacht und dann den Master Konferenzdolmetschen im Anschluss.

studienwahl.de: Und wollten Sie von Beginn an Dolmetscherin werden?

Isabel Frey: Ja, ich weiß schon ziemlich lange, dass ich Dolmetscherin werden möchte. Wir waren damals mit der Schule in den USA im Schüleraustausch eine Gruppe Teenager und wir hatten eine Führung durch die UNO. Und ich glaube, ich war die einzige, die das damals spannend fand. Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern, als wir eben da in dem Raum standen, in dem die Versammlungen stattfinden. Das sieht man auch in den Nachrichten häufig. Da haben wir eine Führung bekommen und da standen wir drin. Ich erinnere mich noch genau, wie der Guide schon sagte: Ach, und da oben sitzen die Dolmetscherinnen und Dolmetscher." Und dann dachte ich: Hm, ah, das ist ja interessant. Ich wollte schon immer was mit Sprachen machen und Dolmetschen hat mich schon immer besonders interessiert, weil es eben besonders herausfordernd ist und weil man da die Sprachen tatsächlich aktiv sprechen kann.

studienwahl.de: Hätte es denn noch andere Berufsoptionen für Sie gegeben?

Isabel Frey: Falls ich meinen Weg anders entwickelt hätte, hätte ich mir auch immer vorstellen können, einfach für internationale Organisationen zu arbeiten, in der Politik zu arbeiten. Das wären aber wahrscheinlich dann andere Profile gewesen. Also hoffentlich auch da mit aktiven Verwendung der Sprache, aber vielleicht eher in Konferenzorganisationsbereich oder in der Verwaltung oder ähnliches.

studienwahl.de: Herr Loy, welche beruflichen Türen stehen denn Absolventinnen und Absolventen nach einem Abschluss im Fremdsprachenstudium sonst noch so offen?

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Ja, das kommt so ein bisschen auf die Profilbildung an. Es ist ja generell so in den Fremdsprachen, Philologien, dass man da doch sehr stark auch sich ausprobieren kann und muss, um herauszufinden, in welche Richtung man eigentlich gehen möchte. Also diese Offenheit sollte man auf jeden Fall mitbringen. Klassischerweise stehen den Geisteswissenschaften ja vielfältige Berufsfelder einfach offen. Also dieses Klischee, dass man danach damit nichts findet, das ist tatsächlich ein Klischee. Alle Menschen, die mit mir studiert haben oder die ich so kenne, die haben am Ende auch gute Jobs gefunden. Vielleicht dauert es manchmal ein bisschen länger, weil die Einstiegsphasen, bis man irgendwo fest landet und sicher etwas hat, vielleicht etwas länger sind als in anderen Berufsfeldern. Aber die Kultur und Kreativwirtschaft, in die klassischerweise Absolvent*innen gehen, aus unseren Studiengängen, die ist in Deutschland wahnsinnig groß. Die hat 200 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Das heißt, alles, was mit Buchmarkt zu tun hat, mit Filmwirtschaft, mit Theater, mit Kulturmanagement, das sind Berufsfelder, in die unsere Absolvent*innen gehen können. Dann natürlich auch immer mit internationaler Ausrichtung: Goethe-Institute, NGOs, aber auch verschiedene Bereiche im Pressebereich Print, Online und andere Medien in Kultur und Bildung, aber natürlich auch stärker in Unternehmen hinein, in Agenturen, aber auch wenn man sich vielleicht ein bisschen stärker über die sprachwissenschaftliche Schiene qualifiziert hat, ist da natürlich auch ein wahnsinnig großer und wachsender Markt im Bereich Tech und AI, wo genau solche Linguist*innen und Data Specialist sehr stark gesucht werden. Und natürlich alles, was mit Sprachvermittlung letztlich auch zu tun hat, aber auch in der Marktforschung teilweise. Also es ist wirklich ein sehr, sehr breites Feld, was sich da eröffnet und man muss einfach so ein bisschen schauen. Auch während des Studiums am besten schon über Praktika, über Volontariate vielleicht auch dann nach dem Studium, in welche Richtung man gerne gehen möchte.

studienwahl.de: Frau Frey, möchten Sie uns kurz erzählen, wo Sie genau arbeiten und wie Ihr Arbeitsalltag aussieht?

Isabel Frey: Also ich arbeite in Berlin, da ist mein Hauptsitz, bin aber auch wirklich viel unterwegs auf Konferenzen in Deutschland, in Europa, aber auch weltweit. Ich habe mich mit meinem Geschäftspartner Matthias Staudacher zusammengetan, und wir arbeiten als freiberufliche Konferenzdolmetscher. Aber eben mit der Partnerschaft organisieren wir auch größere Teams für alle möglichen Sprachen in Berlin, in Deutschland, aber auch in Europa.

studienwahl.de: Und was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf?

Isabel Frey: Das ist eine schöne Frage. Vor allem kann ich erstmal sagen, dass mir mein Beruf sehr gut gefällt. Manchmal komme ich aus dem Urlaub zurück und denke mir: Oh, schön, dass der Urlaub vorbei ist. Ich freue mich auf die Kabine. Ich glaube, das ist nicht selbstverständlich. Und das sehe ich auch wirklich als großes Geschenk, etwas machen zu dürfen, das ich sehr gerne mache. Besonders viel Spaß macht es mir, dass ich mit so vielen unterschiedlichen Menschen und Themen arbeiten darf. Keine Woche gleicht der anderen. Klar, das ist auch was, was man mögen muss. Ich habe keinen klassischen Büroalltag. Es gibt beim Konferenzdolmetschen zumindest auf dem freien Markt immer Phasen, da ist mehr zu tun. Und dann gibt es Phasen, da ist weniger zu tun. Und genau da macht es mir sehr viel Spaß, auch hinter die Kulissen zu blicken. Und die Kombination aus Themen, aus Reisen, aus Abwechslung und eben die Möglichkeit, die Sprachen wirklich anzuwenden.

studienwahl.de: Die Konferenzen sind wahrscheinlich auch sehr vielfältig, die Themen sind ganz, ganz unterschiedlich, oder?

Isabel Frey: Genau so ist es. Ja, es ist wirklich alles dabei. Die Frage bekomme ich oft gestellt, welche Themen ich so mache. Ich mache natürlich in Berlin schon viel Politik, was mir auch sehr viel Spaß macht. Das heißt, ich dolmetsche auch durchaus noch konsekutiv. Das unterscheidet sich vom Simultandolmetschen in der Kabine und ich würde schon sagen, dass das eben besonders in Berlin auf dem politischen Parkett genutzt wird. Das macht mir auch sehr viel Spaß. Das mache ich viel, aber auch Themenbereiche wie Recht, Kunst, Kultur, aber auch europäische Betriebsräte oder Schleiftechnik oder Medizin und Pharma. Da ist wirklich ... also kann man gar nicht alles in einem Satz abdecken.

studienwahl.de: Ja, und was ist besonders herausfordernd?

Isabel Frey: Also besonders herausfordernd ist schon manchmal, dass es eben sehr kurzfristig sein kann. Es ist schon ein stressiger Beruf, wenig Planbarkeit. Dinge verschieben sich nochmal in der letzten Minute, und ich habe ja gesagt, ich bin freiberuflich tätig wie die meisten Dolmetscher und Dolmetscherinnen. Es gibt feste Stellen, aber nicht viele. Das heißt, die meisten entscheiden sich dann irgendwann für oder gegen die Freiberuflichkeit. Und das muss man sich gut überlegen, ob das auch zu einem passt. Also die Freiberuflichkeit, das ist schon was, das manchmal herausfordernd sein kann. Aber das gilt ja für feste Stellen auch.

studienwahl.de: Ja, das Thema KI, Künstliche Intelligenz ist ja überall. Wie wirken sich denn die Entwicklung und die steigende Relevanz auf Ihren Beruf aus?

Isabel Frey: Ja, das ist eine gute Frage. Wir sprechen darüber natürlich viel und beobachten die Entwicklungen. Wir nutzen selber verschiedene Tools. Also ich denke, der Arbeitsalltag hat sich schon verändert. Wenn man den jetzt vergleicht mit den Dolmetscherinnen und Dolmetschern in den 60er oder 70er Jahren, die noch mit den gedruckten Wörterbüchern in die Kabine gegangen sind. Also da freue ich mich durchaus über die Tools, die wir jetzt haben. Die machen die Arbeit leichter. Also da würde ich nicht mehr drauf verzichten wollen. Aber Sie denken an das maschinelle Übersetzen, das KI gestützte Übersetzen für die Kabine.

studienwahl.de: Genau. Das wird ja oft doch so wahrgenommen, als würde die KI jetzt reihenweise Berufe ersetzen. Besteht die Gefahr aus Ihrer Sicht?

Isabel Frey: Also ja, es gibt jetzt auch eben die Tools auf dem Markt. Ersetzen weiß ich nicht. Ich kann jetzt schlecht in die Zukunft sehen. Ich finde es noch eine schwierige Frage. Meine Beobachtung aus der Praxis ist, dass aktuell noch nicht gut genug ist und vor allem in den Kontexten, in denen ich tätig bin, noch nicht so sehr an Relevanz gewinnt, weil gerade Themen wie Vertraulichkeit da eben eine große Rolle spielen. Und in verschiedenen Kontexten denkt man schon zweimal darüber nach, ob man da das jetzt durch eine Maschine laufen lässt, bei dem man nicht weiß, wo die Daten dann landen und auch tatsächlich nicht die Verlässlichkeit hat, ob jetzt wirklich alles stimmt, was die Maschine ausspuckt. Also da bin ich auf jeden Fall gespannt, was die Zukunft bringt. Ich kann mir vorstellen, dass wir noch mehr Tools verwenden dann im Arbeitsalltag, die uns beispielsweise Zahlen mitschreiben oder Aufzählungen mit notieren und wir die dann in der Kabine vielleicht verwenden können. Da gibt es schon erste Möglichkeiten, die finde ich auch ganz spannend. Also ich würde sagen, wir verschließen uns dem Thema nicht, aber ich bin eher etwas besorgt darüber, dass es manchmal ohne Bedenken eingesetzt wird.

studienwahl.de: Man sollte es also nicht als Konkurrenz sehen, sondern als Werkzeug und dieses dann reflektiert nutzen.

Isabel Frey: Genau so würde ich das sagen. Und da bemühen wir uns auch, das den Kunden an die Hand zu geben, sie darüber zu informieren, wie der Stand der Technik ist und wofür man die Tools nutzen kann und wofür dann vielleicht auch nicht. Und dann kann man ja eine informierte Entscheidung treffen.

studienwahl.de: Und in Sachen Fremdsprachenstudium, Herr Loy, ist es wahrscheinlich genauso. Es ist jetzt nicht so, dass man durch die KI überhaupt keine Fremdsprache mehr studieren braucht, oder?

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Ne, überhaupt nicht. Da muss man wirklich auch den öffentlichen Diskurs kritisch betrachten. Also mir ist immer dieser Satz von Winfried Kretschmann, dem Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg, im Ohr, der mal gesagt hat oder mehrfach gesagt hat sogar, ich stecke mir einen Knopf ins Ohr und dann verstehe ich, was mein Gegenüber sagt, egal, ob er Polnisch, Spanisch oder Kisuaheli spricht. Das ist sozusagen eine unglaublich funktionale Auffassung von Sprache. Und so funktioniert weder Sprache noch vor allem das Fremdsprachenstudium. Denn da lernen wir ja gerade, dass sozusagen eine Sprache sehr viel mehr ist als ihr grammatikalisch korrekter Gebrauch. Denn indem wir uns mit Fremdsprachen auseinandersetzen, beschäftigen wir uns immer mit Geschichte. Wir beschäftigen uns mit der Frage, inwiefern Sprache eben natürlich ein Werkzeug ist, aber vor allem natürlich auch etwas, mit dem wir unserer Welt wirklich Sinn verleihen. Das heißt, da stehen große, auch philosophische und letztlich auch politische Fragen immer mit im Raum. Und das sind alles Dinge, die gehen sozusagen über diese Vorstellungen hinaus. Dann haben wir eben sozusagen die KI, die übersetzt uns alles. Und damit finden wir uns in der Welt zurecht. Also das ist sozusagen einfach nicht so. Zugleich ist es natürlich ein großes Thema auch. Da öffnen sich neue Berufsfelder, die Berufsfelder verändern sich, darauf müssen die Fremdsprachenstudiengänge auch reagieren. Aber im Kern ist doch eigentlich das Plädoyer, immer zu sagen: Gerade wenn es zum Beispiel um komplexe Sprachverwendung geht, dann ist doch der Mensch der Maschine weiterhin überlegen. Denn die KI ist überall dort gut, wo sie große Textmengen zusammenfassen kann, wo sie Muster erstellt. Sie arbeitet ja letztlich einfach nur nach Statistiken. Aber immer, wenn Kontexte ins Spiel kommen, wenn es um Nuancen geht, dann bekommt sozusagen die KI Probleme, weil das Dinge sind, die sich sozusagen der statistischen Wahrscheinlichkeit einfach entziehen. Und da glaube ich, haben wir sozusagen in den Studiengängen immer noch sehr viel zu sagen und sehr viel zu vermitteln auch.

studienwahl.de: Was würden Sie denn jungen Menschen noch mit auf den Weg geben wollen, die sich für ein Fremdsprachenstudium interessieren?

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Ich würde Ihnen mit auf den Weg geben, dass Sie sich trauen, das zu tun. Ja, ich glaube, es gibt, wie ich gerade schon an diesem Beispiel erläutert habe, immer so ein bisschen Vorbehalte oder vielleicht auch manchmal sogar eine richtige Verächtlichmachung von solchen Studiengängen. Das ist sicher nicht so! Die bereiten wirklich auf ganz vielfältige Berufsfelder vor, sind wahnsinnig spannend. Sie bieten auch die Möglichkeit, sich innerhalb eines Berufslebens vielfach zu verändern. Man sollte eine Offenheit mitbringen, eine Neugier, natürlich auch eine Bereitschaft, ins Ausland zu gehen. Man muss initiativ und flexibel sein, Optionen prüfen und finden für sich selbst. Man sollte auch ein gewisses Interesse einfach haben, würde ich immer sagen, an bestimmten geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Das ist wichtig, ein Leseinteresse auch. Ja, das unterschätzt man vielleicht manchmal, wie viel man doch auch lesen muss in solchen Studiengängen. Aber das sind alles dann doch Dinge, die in der Gesamtschau wirklich dazu führen, dass man hier ein wahnsinnig spannendes, akademisches Umfeld hat, das einen wirklich auf ganz unterschiedliche Berufe vorzubereiten vermag. Und ich kann doch junge Menschen immer nur dazu ermuntern, sich da mal auszuprobieren.

studienwahl.de: Das war es dann auch schon wieder mit dem Studienwahl-Podcast. Ich bedanke mich bei Ihnen fürs Mitmachen und das informative Gespräch.

Prof. Dr. phil. Benjamin Loy: Ja, sehr gerne. Danke für die Einladung.

Isabel Frey: Sehr gerne. Danke, dass ich hier sein durfte.

studienwahl.de: Wir hoffen, die Folge hat dir gefallen. Eine Fremdsprache zu studieren lohnt sich also auch in der heutigen Zeit noch. Auf studienwahl.de kannst du von den bisherigen Erfahrungen einer Studentin lesen, die ihren Bachelor in afrikanische Sprachen und Kulturen im Vergleich absolviert. Und wie wir schon gehört haben, sind die beruflichen Möglichkeiten im Anschluss an ein Fremdsprachenstudium überaus vielfältig. Das zeigt auch unsere Reportage über Anna-Lena Wagner, die bereits während des Studiums in die unterschiedlichsten beruflichen Bereiche hineingeschnuppert hat. Das war der Podcast von studienwahl.de. Redaktion und Produktion: Anne Kreitlein für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung.

Beispiele aus der Praxis: Fremdsprachen studieren

Stand: 05.11.2025