
Studium mit globaler Perspektive
Sirina Tchalombo (25) studiert im Bachelorstudiengang „Afrikanische Sprachen und Kulturen im Vergleich“ an der Universität Hamburg. Mit dem Abschluss stehen ihr von Forschung über den Unterhaltungs- und Kulturbereich bis hin zur Diplomatie facettenreiche Berufsmöglichkeiten offen. Besonders interessiert sie die Arbeit im Auswärtigen Amt.
„Ich wusste davor gar nicht, dass es den Studiengang überhaupt gibt“, gibt die gebürtige Berlinerin zu. Darauf aufmerksam wurde sie erst durch einen Online-Test zur Berufsorientierung, der ihr als Ergebnis „Afrikanistik“ als ein möglicherweise passendes Studienfach empfahl. Sirina Tchalombos Wahl fiel schließlich auf den Studiengang „Afrikanische Sprachen und Kulturen im Vergleich“ an der Universität Hamburg. Dieser ist zulassungsfrei; ein großes fachliches Interesse und gute Englischkenntnisse werden jedoch empfohlen, um englischsprachige Kurse gut verfolgen zu können.
Zu Beginn können sich die Studierenden für Swahili, Hausa oder Amharisch entscheiden. Das gewählte Sprachprofil begleitet sie durchs gesamte Studium. Sirina Tchalombo entschied sich für Hausa und lernte die Sprache von Grund auf. „Meine Muttersprache ist das togolesische Kotokoli, aber die Ähnlichkeiten zu Hausa sind gering“, hat sie festgestellt. „Generell sind afrikanische Sprachen ganz anders aufgebaut als europäische. Am Anfang ist das Lernen deshalb anstrengend, aber auf jeden Fall gut machbar.“
Neben dem Sprachunterricht setzen sich verschiedene Module mit Themen wie Sprachenvielfalt, Handschriften oder Phonologie, also der sprachwissenschaftlichen Analyse von Lauten in den afrikanischen Sprachen, auseinander. Für ein Seminar drehte die 25-Jährige außerdem zwei Videos auf Hausa. Sie entschied sich für eine Schminkroutine und nahm die Zuschauer mit zum Einkaufen. Sprachlich musste das Video fehlerfrei sein: „Damit mein vorgetragener Text in perfektem Hausa war, musste ich ihn mehrmals von meiner Dozentin korrigieren lassen. Das war ziemlich zeitaufwändig“, berichtet Sirina Tchalombo.
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Generell sind afrikanische Sprachen ganz anders aufgebaut als europäische. Am Anfang ist das Lernen deshalb anstrengend, aber auf jeden Fall gut machbar,
Sirina Tchalombo, Studierende im Studiengang Afrikanische Sprachen und Kulturen im Vergleich
Praxisnahe Einblicke in Sprache und Kultur
Mittlerweile ist die Studentin im siebten Fachsemester angekommen und damit fast am Ende ihres Studiums. Aktuell fehlt ihr nur noch die Bachelorarbeit – und, wenn möglich, ein Praktikum. Das würde sie gerne im Auswärtigem Amt absolvieren. Hier hofft sie, durch ein Empfehlungsschreiben von Lehrenden ihre Chancen zu erhöhen. „Ein Praktikum wäre mir persönlich sehr wichtig, weil Praxiserfahrung häufig vorausgesetzt wird.“
Was sie an ihrem Studiengang am meisten schätzt, ist der familiäre Umgang zwischen Studierenden und Lehrenden. In einem Nicht-Akademiker-Haushalt groß geworden, fiel ihr der Einstieg in den Studienalltag nicht leicht. „Ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, welche Module ich belegen muss, und bin deswegen ein wenig hinterher“, erläutert Sirina Tchalombo. Gerade deshalb ist sie für die gute Betreuung und Vernetzung der Lehrbeauftragten dankbar. „Unsere Lehrenden möchten, dass wir Erfolg haben und lassen alles stehen und liegen, um uns zu helfen.“
Langfristig möchte sie ihre Sprachkenntnisse in der Diplomatie einsetzen – dort, wo Kommunikation wirklich Brücken baut.
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