Unterstützung mit Mehrwert

Leistungsstark und gesellschaftspolitisch engagiert? Das ist die beste Voraussetzung für ein Stipendium bei einem der Begabtenförderungswerke. Stipendiat Lars Erwig (25) berichtet von seinen Erfahrungen mit dieser Form der Studienfinanzierung.

Foto: Hans-Martin Issler | Bundesagentur für Arbeit
Nahaufnahme die einen Ausschnitt eines Dokumentes zeigt, für die Antragstellung eines Stipendiums.

Ich bin eher zufällig über einen Zeitungsartikel auf die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) aufmerksam geworden und war direkt begeistert von ihren Idealen, sozialdemokratischen Werten und der gemeinnützigen Arbeit. Wie praktisch, dass die älteste politische Stiftung Deutschlands auch Stipendien an Studierende vergibt, dachte ich beim Inspizieren der FES-Website, und habe mich direkt beworben.

  • Ein Porträt-Foto von Lars E.

    Als Stipendiat erhalte ich eine einkommensabhängige Grundförderung, die sich am BAföG orientiert und eine Studienkostenpauschale von 300 Euro monatlich.

    Lars Erwig, Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung

Förderung: finanziell & ideell

Die FES ist eines der insgesamt 13 Begabtenförderungswerke in Deutschland mit unterschiedlichen Schwerpunkten, von deren akademischer Begabtenförderung aktuell rund 31.000 Studierende profitieren. Als Stipendiat erhalte ich eine einkommensabhängige Grundförderung, die sich am BAföG orientiert und eine Studienkostenpauschale von 300 Euro monatlich. Der große Vorteil im Vergleich zum klassischen BAföG: Ich muss keinen Cent zurückzahlen. Außerdem genieße ich als Teil der Stiftung weitere nicht-finanzielle Vorzüge. Damit gemeint sind ideelle Bildungsangebote, Möglichkeiten des Engagements, der Netzwerkbildung sowie des fachlichen und interdisziplinären Austauschs – etwa im Rahmen von Hochschulgruppen und Arbeitskreisen.

Auch gefragt: Identifikation und Engagement

Aber: Ohne erfolgreiche Bewerbung kein Stipendium! Der Bewerbungsprozess, der sich bei mir über rund sechs Monate erstreckte, beginnt mit einer Online-Bewerbung, auf deren Basis die FES eine allererste Vorausauswahl trifft. Natürlich spielen überdurchschnittliche Leistungen eine Rolle. Allerdings wird von den Anwärterinnen und Anwärtern auf das Stipendium auch gesellschaftspolitisches Engagement und eine starke Identifikation mit den Werten der Sozialen Demokratie – also Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – erwartet. Ich, als „sozialdemokratisches Arbeiterkind“ aus dem Ruhrgebiet, konnte unter anderem damit punkten, dass ich mich schon länger gewerkschaftlich engagiere.

Bewerbung: mehrstufiges Verfahren

Wird man ausgewählt, folgen das Hochladen von schriftlichen Unterlagen (u. a. Motivationsschreiben, Überblick über Finanzen, Gutachten von Hochschuldozierenden) und die Einladung zu Gesprächen mit einer oder einem Vertrauensdozent*in und einem Mitglied des unabhängigen Auswahlausschusses der FES. Dabei kann es beispielweise um das Studium gehen, aber auch um tagespolitische Themen. Auch wenn die Gespräche entspannt verlaufen, sollte man sich gut vorbereiten. Die Entscheidung über die Vergabe der Stipendien wird in einem Auswahlausschuss getroffen. Ich finde, der nötige Arbeitsaufwand lohnt sich auf jeden Fall, wenn man bedenkt, welch großartige Förderung man dann erhält.

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Stand: 01.08.2025